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Diagnosekürzel

F20

F20 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Schizophrenie.
Unter F20-F29 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Schizophrenie sowie schizotype und wahnhafte Störungen zusammengefasst. F20 steht für Schizophrenie.

F20: Schizophrenie

Die Schizophrenie beschreibt eine Bewusstseinsspaltung ohne organische Ursachen, bei der Veränderungen deines Verhaltens und Symptome über mindestens sechs Monate kontinuierlich bestehen. Die Symptome der Schizophrenie sind individuell sehr unterschiedlich. Charakteristisch sind jedoch Störungen deines Denkens und deiner Wahrnehmung sowie unpassende oder verflachte Gefühlsregungen. Das kann sich im Gedankenlautwerden äußern, aber auch in Gedankeneingebungen, Wahnvorstellungen, Kontrollwahn, Beeinflussungswahn sowie dem Gefühl, von außen gelenkt zu werden und Stimmen zu hören, die über die eigene Person sprechen.

Schizophrenie verläuft meistens in Schüben, unterbrochen von Phasen mit völlig normalem Verhalten. Bist du an Schizophrenie erkrankt, siehst du dich aufgrund der von dir wahrgenommenen, vermeintlichen Realität zu deinen Verhaltensweisen gezwungen. Dein Verstand arbeitet jedoch ganz normal. Er konzentriert sich allerdings auf die von anderen Menschen nicht wahrgenommenen Gegebenheiten.

F20.0 Paranoide Schizophrenie

Inkl.: Paraphrene Schizophrenie

Exkl.: Paranoia F22.0

Bei der paranoiden Schizophrenie hörst du Stimmen, hast Wahnideen, Verfolgungswahn und akustische Halluzinationen. Außerdem können Störungen der Stimmung, des Antriebs und der Sprache vorkommen. Dafür hast du in der Regel keine oder weniger starke Störungen deines Denkens und deiner Gefühlsäußerungen.

Bei der Paraphrenie wird vorwiegend deine Denkleistung beeinflusst.

F20.1 Hebephrene Schizophrenie

Inkl.: Desintegrative Schizophrenie
Hebephrenie

Bei einer Hebephrenen Schizophrenie, auch Desorganisierte Schizophrenie, Disorganisations-Syndrom, Desintegrative Schizophrenie oder Hebephrenie genannt, treten Wahnvorstellungen und Halluzinationen nur flüchtig und bruchstückhaft auf. Im Vordergrund der Hebephrenen Schizophrenie stehen Stimmungsveränderungen, sogenannte affektive Veränderungen. Leidest du an Hebephrener Schizophrenie ist dein Verhalten in der Regel verantwortungslos, bizarr, der Situation unangemessen und unvorhersehbar. Du neigst dann dazu, dich sozial zu isolieren, dein Denken und deine Sprache sind zerfahren, möglicherweise kicherst du selbstverliebt vor dich hin oder zeigst ein selbstversunkenes Lächeln. Nach Phasen der Antriebssteigerung kann sich später eine völlige Erstarrung entwickeln. Vorübergehend können auch Wahnsymptome wie Stimmenhören auftreten. Die Hebephrene Schizophrenie ist besonders häufig bei jungen Leuten im Alter von 15 bis 25 Jahren. Daher wurde die Erkrankung nach Hebe, der Göttin der Jugend im antiken Griechenland benannt.

F20.2 Katatone Schizophrenie

Inkl.: Katatoner Stupor
Schizophrene Flexibilitas cerea (wachsartige, passive Biegsamkeit der Muskeln)
Schizophrene Katalepsie (Muskeln lassen eine passive Biegung zu und verharren über einen längeren Zeitraum darin)
Schizophrene Katatonie

Die Katatone Schizophrenie oder schizophrene Katatonie macht sich durch psychomotorische Störungen bemerkbar. Phasen der körperlichen und geistigen Erregung und Erstarrung (Stupor) wechseln sich ab. Katatone Symptome sind beispielsweise ein Verharren über Stunden in völliger Bewegungslosigkeit mit verdrehten Gliedmaßen, Sprachlosigkeit, mechanisches Ausführen von Anweisungen oder das völlige Gegenteil von dem tun, was verlangt wurde sowie ein immer wieder in der gleichen Form geartetes Nachsprechen und Nachstellen von Gehörtem oder Gesehenem. Bei der katatonen Erregung kommt es in der Regel zu unkontrollierten Bewegungen, wildem Gestikulieren, Schreien, Grimassenschneiden, Wälzen auf dem Boden und Aggressivität. Zwangshandlungen können begleitend auftreten und können lange Zeit erhalten bleiben.

Beim katatonen Stupor bist du völlig bewegungslos, aber dein Bewusstsein bleibt erhalten. Menschen mit katatonem Stupor liegen oder sitzen wie erstarrt da (oftmals mit verbogenen Armen und Beinen), sprechen nicht, erscheinen aber sehr aufgeregt oder ängstlich.

F20.3 Undifferenzierte Schizophrenie

Inkl.: Atypische Schizophrenie

Exkl.: Akute schizophreniforme psychotische Störung F23.2
Chronische undifferenzierte Schizophrenie F20.5
Postschizophrene Depression F20.4

Eine Undifferenzierte Schizophrenie liegt vor, wenn keine charakteristischen Merkmale einer der Unterformen der Schizophrenie überwiegt, aber trotzdem allgemeine diganostische Kriterien der Schizophrenie vorliegen.

F20.4 Postschizophrene Depression

Unter einer Postschizophrenen Depression verstehen Mediziner eine länger andauernde depressive Episode, die im Anschluss an ein schizophrenes Krankheitsbild auftritt. Bei der Postschizophrenen Depression besteht in der Regel ein erhöhtes Suizidrisiko.

F20.5 Schizophrenes Residuum

Inkl.: Chronische undifferenzierte Schizophrenie
Restzustand
Schizophrener Residualzustand

Als Schizophrenes Residuum, Chronische undifferenzierte Schizophrenie, Restzustand oder Schizophrener Residualzustand wird ein chronisches Stadium einer schizophrenen Erkrankung bezeichnet. Beim Schizophrenen Residualzustand verschlechtern sich die Beschwerden fortlaufend. Es treten Symptome wie Passivität, Vernachlässigung der Körperpflege, vermindertes Sozialleben, Antriebsminderung, Sprachverarmung, Vermeidung von Blickkontakt auf. Beim Schizophrenen Residuum werden nach mehrjähriger Schizophrenie-Erkrankung die schizophrenen Schübe seltener und die Antriebslosigkeit, Apathie und Gefühlsarmut überwiegen. Gefühle und Gefühlsäußerungen werden immer geringer, während Konzentrationsstörungen und depressive Verstimmungen zunehmen. Menschen im Schizophrenen Residualzustand brechen den Kontakt zur Außenwelt ab, geben ihre Hobbys auf und verfallen in soziale Isolation.

F20.6 Schizophrenia simplex

Bei einer Schizophrenia simplex entwickelt sich die Antriebsminderung und Abflachung der Gefühle schleichend. Bei Schizophrenia simplex überwiegen zunächst nur die negativen Symptome wie Apathie, Sprachverarmung, Sprachverflachung.

F20.8 Sonstige Schizophrenie

Inkl.: Schizophreniforme Psychose o. n. A.
Schizophreniforme Störung o. n. A.
Zönästhetische (zönästhopathische) Schizophrenie

Exkl.: Kurze schizophreniforme Störungen F23.2

Unter andere Schizophrenie-Formen fallen sonstige, ganz spezielle und individuell verschiedene Formen der Schizophrenie:

Eine Schizophreniforme Psychose hat ähnliche Symptome wie die Schizophrenie (siehe F20). Die Symptome entwickeln sich jedoch akut, meist aufgrund belastender Lebenssituationen, und klingen in der Regel spätestens innerhalb von vier Wochen wieder ab.

Eine Schizophreniforme Störung hat Symptome, die denen der Schizophrenie entsprechen (siehe F20). Sie dauern länger als einen Monat und im Gegensatz zur Schizophrenie weniger als sechs Monate an. 

Bei der Zönästhetischen (zönästhopathischen) Schizophrenie stehen Zönästhesien im Vordergrund der Symptomatik. Zönästhesien sind abnorme Körperempfindungen ohne äußerlichen Einfluss, zum Beispiel unerträgliche Schmerzen, Hitze oder Kälte, inneres Verfaulen.

F20.9 Schizophrenie, nicht näher bezeichnet

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Impfungen

Denguefieber-Schutz

Mit dem Denguevirus infizierte Ägyptische oder Asiatische Tigermücken können bei der Blutmahlzeit das Denguefieber übertragen. Impfstoffe gegen das Denguefieber befinden sich aktuell noch in der Entwicklung.
Die meldepflichtige Tropenkrankheit Denguefieber wird durch das Denguevirus ausgelöst. Dieses kann beim Stich infizierter Tigermücken (Aedes aegypti und Aedes albopictus) übertragen werden. Mehrere Impfstoffe gegen das Denguefieber befinden sich aktuell noch in der Entwicklung.

Was ist Denguefieber?

Denguefieber wird auch Dengue oder Knochenbrecherfieber genannt und ist eine tropische Infektionskrankheit (Tropenkrankheit), die besonders in Südostasien, der Pazifik-Region, der Karibik, Pakistan, Afghanistan, Indien sowie in Mittel- und Südamerika und in Afrika auftreten kann. Ausgelöst wird das Denguefieber durch das Denguevirus, das über den Stich von Aedes-Mücken übertragen wird.

In Deutschland zählt das Denguefieber zu den am häufigsten importierten, also von Reisenden mitgebrachten Erkrankungen. Dengue-Fälle in Deutschland sind gemäß Infektionsschutzgesetz meldepflichtig.

Tigermücken können Denguefieber übertragen

Überträger des Denguevirus sind infizierte Aedes-Mücken, vorwiegend Aedes aegypti, die auch Ägyptische Tigermücke oder Gelbfiebermücke genannt wird. Auch Aedes albopictus, die Asiatische Tigermücke, kann das Denguevirus übertragen. Aedes-Mücken können außerdem Überträger anderer viraler Infektionserkrankungen sein, wie zum Beispiel von Gelbfieber. Lies mehr zum Übertragungsweg von Gelbfieber und zur Gelbfieber-Impfung.

Das Denguevirus gehört wie das Gelbfiebervirus zur Gruppe der Flaviviren. Es gibt vier verschiedene Untergruppen (Subtypen) des Denguevirus, die Typen DEN1 bis DEN4, die alle die gleiche Erkrankung auslösen. Das Denguevirus befällt in der Regel Affen (Primaten) und Menschen und wird von dort über Aedes-Mücken verbreitet.

Aedes-Mücken sind tagaktive Mücken. Sie kommen besonders in städtischer Umgebung vor und bevorzugen warmes, feuchtes Klima. Zur Eiablage benötigen die weiblichen Aedes-Mücken Wasseransammlungen, die sie zum Beispiel in Pfützen, Regentonnen, Blumenvasen oder gestapelten Autoreifen finden. Besonders in und nach der Regenzeit finden die Aedes-Mücken viele Orte, die sich zu Eiablage eignen und können sich daher besonders zahlreich vermehren. Dadurch kann es zu Ausbrüchen (Epidemien) des Denguefiebers kommen.

Die weibliche Aedes-Mücke benötigt zur Eiablage eine besonders Eiweiß-haltige Ernährung, daher ernährt sie sich von Blut. Sticht die Aedes-Mücke einen mit dem Denguevirus infizierten Affen oder Menschen, nimmt sie das Denguevirus in sich auf. Dabei gelangt das Virus in den Magen-Darm-Trakt der Aedes-Mücke, vermehrt sich dort und gelangt anschließend über das Blutsystem in ihre Speicheldrüsen. Die Aedes-Mücke ist nun selbst mit dem Denguevirus infiziert. Wählt die Aedes-Mücke einen „gesunden“ Menschen für ihre nächste Blut-Mahlzeit, kann sie das Denguevirus mit ihrem infizierten Speichel auf den Menschen übertragen. Direkte Übertragungen des Denguevirus von Mensch zu Mensch sind nicht möglich.

Symptome und Verlauf des Denguefiebers

Wirst du von einer mit dem Denguevirus infizierten Ägyptischen oder Asiatischen Tigermücke gestochen, kannst du an Denguefieber erkranken. Etwa drei bis zehn Tage (Inkubationszeit) nach dem Stich der Aedes-Mücke können die ersten Symptome des Denguefiebers auftreten. Bei den meisten Menschen zeigen sich nur leichte oder gar keine der folgenden Symptome von Dengue:

  1.  Denguefieber beginnt mit plötzlichem, hohem Fieber. Wie misst du Fieber richtig? Hinzu kommen starken Grippe-ähnlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen. Die starken Schmerzen in Muskeln und Gelenken sind Grund dafür, dass das Denguefieber auch Knochenbrecherfieber genannt wird. Diese Krankheitsphase wird auch Stadium I der Dengue-Erkrankung genannt und hält für ein bis zwei Tage an.
  2.  In Stadium II des Denguefiebers tritt ein erneuter Fieberanstieg nach kurzer fieberfreier Episode auf. Dabei kann an deinem Körper ein Masern-ähnlicher Ausschlag auftreten und deine Lymphknoten können als Zeichen der Immunreaktion anschwellen.
  3.  Stadium III des Denguefiebers beginnt nach circa einer Woche und ist durch das Abklingen der Beschwerden gekennzeichnet. Bis zur vollständigen Erholung nach der Dengue-Erkrankung kann es aber Wochen dauern. Denguefieber heilt in der Regel folgenlos aus.

Komplikationen des Denguefiebers und Risikogruppen

In wenigen Fällen können sich beim Denguefieber als Komplikationen das Hämorrhagische Denguefieber und das Dengue Schock Syndrom an den Krankheitsverlauf anschließen. Typisch dafür sind hohes Fieber und Blutungsneigung. Dengueviren können deine Blutgerinnung stören. Deinem Körper fehlt es an Blutplättchen (Thrombopenie) und anderen Blut-Eiweißen, die für die Blutgerinnung wichtig sind. Es kann zu Einblutungen in die Haut oder in Schleimhäute kommen. Auch Blutungen in innere Organe sind möglich. Infolge der Einblutungen kann es zu Blut-Erbrechen, Erschöpfung und Unruhe sowie Organfunktionsstörungen, Organversagen und einem Kreislaufzusammenbruch mit Schock, dem sogenannten Dengue Schock Syndrom, kommen.

Besonders gefährdet für schwere Verlaufsformen des Denguefiebers sind Personen, die sich in ihrer Vergangenheit bereits einmal mit Dengue angesteckt haben. Nach einer Infektion mit dem Dengue-Erreger bildet dein Immunsystem einen Abwehrschutz auf, der dich im Falle einer Dengue-Infektion allerdings nur teilweise und nur gegen den einen Erreger-Subtypen schütz. Infizierst du dich erneut, kommt es bei Dengue zu einer ungewöhnlichen, fehlgesteuerten Immunreaktion durch die vorhandenen Abwehrkräfte beziehungsweise Antikörper. Zweitinfektionen mit dem Denguevirus führen also häufiger zum schweren Krankheitsbild des Hämorrhagischen Fiebers und des Dengue Schock Syndroms.

Dengue-Schutz: Welche Arten gibt es?

Das Denguefieber gehört zu den Tropenkrankheiten. Planst du eine Reise in tropische oder subtropische Regionen, solltest du dich mit Tropenkrankheiten wie Dengue, dem Gelbfieber oder Malaria und möglichen Schutzmaßnahmen gegen diese Erkrankungen auseinander setzen:

  • Die wichtigste Maßnahme zum Schutz gegen Dengue ist der Schutz vor Stichen der Aedes-Mücken, die sogenannte Expositionsprophylaxe.
  • Eine Dengue-Impfung existiert, wird derzeit allerdings nicht für Reisende, sondern nur für bestimmte Personengruppen in Dengue-Gebieten eingesetzt.

Das Risiko sich auf einer Reise mit dem Denguefieber zu infizieren, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab:

  • Führt deine Reise in Dengue-Risikogebiete? Das Denguevirus kommt in vielen Ländern Asiens, Lateinamerikas und Afrikas vor und ist weit verbreitet. Vor Beginn deiner Reise informiere dich bitte ausführlich, welche Reisekrankheiten in deinem Reiseland vorkommen.
  • Wie lange wirst du dich in Dengue-Regionen aufhalten?
  • Wirst du dich viel im Freien aufhalten?
  • Wann trittst du deine Reise an? Ist in deiner Reisezeit Regenzeit im Reiseland?
  • In welcher Art Unterkunft wirst du deinen Aufenthalt verbringen?

Die Aedes-Mücke als Überträger des Denguevirus kommt überwiegend in städtischen Regionen vor. Besonders viele Möglichkeiten der Eiablage findet die Aedes-Mücke zum Beispiel in Pfützen in und im Anschluss an die Regenzeit. Daher bestimmen auch die Art deiner geplanten Reise und die Reisezeit ebenso wie deine Unterkunft das Risiko von einer Aedes-Mücke gestochen zu werden.

Expositionsprophylaxe gegen Denguefieber

Um dich vor dem Denguefieber zu schützen, solltest du darauf achtest das Risiko eines Mückenstichs und somit einer potentiellen Ansteckung zu minimieren. Beachte bitte, dass die Aedes-Mücke tagaktiv ist. Im Gegensatz zur Malaria, besteht die Ansteckungsgefahr beim Denguefieber also hauptsächlich während des Tages.

  • Trage, wenn möglich, lange und mückenstichfeste Kleidung, die deine Haut vor Stichen der Aedes-Mücken schützt. Idealerweise ist deine Kleidung außerdem mit einem Insektizid oder einer Mücken-abweisenden Substanz imprägniert.
  • Sollten einige Körperstellen nicht von deiner Kleidung bedeckt sein, verwende Repellents. Das sind Insektenabweisende Stoffe, die du auf deine Haut auftragen kannst und die Mücken davon abhalten sollen, dich zu stechen.
  • Halte dich von möglichen Brutstätten der Aedes-Mücken wie Pfützen und Wasseransammlungen fern. Grade dort halten sich die Aedes-Mücken bevorzugt auf und das Risiko eines Mückenstichs ist daher hoch.
  • Auch wenn die Aedes-Mücke vorwiegend tagaktiv ist, solltest du dich nachts mit Moskito-Netzen an deiner Schlafstätte schützen.

 Denguefieber-Impfung

Zum Schutz vor Denguefieber besteht die Möglichkeit einer aktiven Schutzimpfung. Infos zu aktiven und passiven Impfungen. Allerdings befinden sich verschiedene Impfstoffe gegen das Denguefieber aktuell noch in der Erprobung und sind in Deutschland derzeit nicht zugelassen.

Der Dengue-Impfstoff ist ein Lebendimpfstoff, das bedeutet er enthält abgeschwächte (attenuierte) Dengueviren, die mittels einer Spritze in den Muskel verabreicht werden. Wie wirken Lebendimpfstoffe und Totimpfstoffe?

Im Körper bewirkt die aktive Dengue-Impfung eine Abwehrreaktion. Wie bei einer „echten“ Infektion wird dein Immunsystem auf die Dengue Krankheitserreger aufmerksam. Es erkennt die Dengueviren als fremd und beginnt Abwehrmechanismen in Form von Abwehrzellen und –Eiweißen, sogenannten Antikörpern, gegen das Denguevirus zu bilden. Diese trainierten Abwehrstrategien helfen deinem Körper bei einem erneuten Kontakt zum Denguevrus. Wirst du nach durchgeführter Dengue-Impfung von einer infizierten Aedes-Mücke gestochen, sollte das Denguevirus dir nichts mehr anhaben können. Denn dein Körper erkennt den Erreger und greift auf die speziellen Abwehrstrategien zurück, die er durch die Dengue-Impfung entwickelt hat.

Wann gegen Denguefieber impfen?

Mehrere Impfstoffe gegen das Denguefieber befinden sich aktuell noch in der Entwicklung. Ein Impfstoff gegen alle vier Subtypen des Denguevirus wurde von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) bereits für den europäischen Markt zugelassen. In Deutschland ist der Impfstoff allerdings noch nicht zugelassen.

Entwickelt wurde der Impfstoff ausschließlich für Menschen, die in Dengue-Gebieten leben und bereits einmal an Dengue erkrankt sind. Die durchgemachte Dengue-Infektion ist Voraussetzung für die Dengue-Impfung, da der Impfstoff insbesondere vor den schweren Verlaufsformen des Dengue schützen soll. Diese treten bei einer Zweitinfektion mit Dengue infolge der fehlregulierten Antwort des Immunsystems gehäuft auf.

Für Menschen, die außerhalb der europäischen Union leben, gelten die jeweiligen Zulassungsbestimmungen ihres Landes für den Dengue-Impfstoff. Eine Dengue-Impfung für Reisende gibt es zum jetzigen Zeitpunkt also noch nicht. Die Entwicklung und Erprobung weiterer Impfstoffe ist aber Gegenstand der aktuellen Forschung.

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Diagnosekürzel

E14

E14 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus.
Unter E10 bis E14 wird im Diagnoseschlüssel ICD-10 die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus klassifiziert. E14 steht im ICD-10 Diagnoseschlüssel für einen nicht näher bezeichneten Diabetes mellitus.

E14: Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus

Inkl.: Diabetes mellitus o. n. A.

Exkl.: Diabetes mellitus beim Neugeborenen P70.2
Diabetes mellitus in Verbindung mit Fehl- oder Mangelernährung (Malnutrition) E12
Diabetes mellitus, Typ 1 E10
Diabetes mellitus, Typ 2 E11
Diabetes mellitus, pankreopriv E13
Diabetes mellitus während der Schwangerschaft, der Geburt oder des Wochenbettes O24
Gestörte Glukosetoleranz R73.0
Glukosurie, renal E74.8
Glukosurie o. n. A. R81
Postoperative Hypoinsulinämie, außer pankreopriver Diabetes mellitus E89.1

E14.0 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Koma

Extrem erhöhte Blutzuckerwerte können zu einer plötzlichen Verschiebung deines Flüssigkeits- und Mineralsalz-Haushaltes im Körper führen. Auch eine Übersäuerung deines Körpers durch die Umstellung deines Stoffwechsels kann eine Folge von stark erhöhten Blutzuckerwerten sein. Sowohl stark erhöhte Blutzuckerwerte (Hyperglykämien) als auch stark erniedrigte Blutzuckerwerte (Hypoglykämien) können ein Koma zur Folge haben.

E14.01 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Koma, als entgleist bezeichnet

Eine Glukosestoffwechsellage wird als entgleist bezeichnet, wenn extreme Blutzuckerwerte von mehr als 600 mg/dl vorliegen. Wenn dein Zuckerstoffwechsel schlecht unter Kontrolle zu bringen ist und als Folge davon Komplikationen auftreten, sprechen Ärzte ebenfalls von einem entgleisten Diabetes.

E14.1 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Ketoazidose

Von einer Ketoazidose sprechen Mediziner, wenn dein Körper durch sogenannte Ketonkörper übersäuert ist. Wenn Glukose aus dem Blut nicht mehr in die Zellen aufgenommen werden kann, muss dein Körper den Stoffwechsel auf eine andere Energiequelle (Fettsäuren) umstellen, um die Zellen weiterhin mit der benötigten Energie zu versorgen. Bei der Energiegewinnung aus Fettsäuren entstehen Ketone. Fallen viele Ketone an, sinkt der pH-Wert deines Blutes. Das Säure-Basen-Gleichgewicht verschiebt sich dadurch, dein Körper übersäuert. Symptome der Ketoazidose können Übelkeit, Erbrechen, vermehrtes und häufiges Wasserlassen, Kollapsneigung und Bewusstseinsstörung bis zum Koma sein.

E14.11 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Ketoazidose, als entgleist bezeichnet

Eine Erklärung zur Entgleisung des Glukosestoffwechsels findest du unter E14.01.

E14.2 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Nierenkomplikationen

Treten im Verlauf  deines Diabetes über Jahre immer wieder erhöhte Blutzuckerwerte auf, kann es zur Schädigung der Filtermembran in deinen Gefäßknäueln der Nierenkörperchen kommen. Ebenso zur Schädigung der Gefäße, die die Nieren versorgen. Langfristig kann das zum Verlust von Eiweißen durch deinen Urin führen. Gleichzeitig kommt es zu einer ungenügenden Filterfunktion (Niereninsuffizienz). Dadurch wird die Ausscheidung von Giftstoffen und Abfallprodukten in deinen Nieren gestört. Im Endstadium kann es zur Funktionslosigkeit deiner Nieren mit Dialysepflichtigkeit kommen, der sogenannten Diabetischen Nephropathie (N08.3).

E14.20 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Nierenkomplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Ab wann der Glukosestoffwechsel als entgleist bezeichnet wird, findest du unter E14.01.

E14.21 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Nierenkomplikationen, als entgleist bezeichnet

Unter E14.01 kannst du nachlesen, was eine Entgleisung des Diabetes bedeutet.

E14.3 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Augenkomplikationen

Ist dein Glukosestoffwechsel im Verlauf deines Diabetes über Jahre hinweg gestört, können sich an den Gefäßen deiner Netzhaut im Auge Veränderungen zeigen. Die häufigste Augenkomplikation beim Diabetes mellitus ist die Diabetische Retinopathie (H36.0). Hierbei sind die Netzhautgefäße krankhaft verändert, verstopft und können feinste Auswüchse gebildet haben. Platzen diese feinen Gefäße, entstehen sogenannte Mikroblutungen. Die Netzhaut kann sich abheben und das Sehvermögen verschlechtert sich schlimmstenfalls bis zur Erblindung.

E14.30 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Augenkomplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Unter E14.01 erfährst du, was eine Entgleisung des Diabetes bedeutet.

E14.31 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit Augenkomplikationen, als entgleist bezeichnet

Was eine Entgleisung des Diabetes bedeutet, kannst du unter E14.01 nachlesen.

E14.4 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit neurologischen Komplikationen

Die Diabetische Polyneuropathie (G63.2) zählt zu den neurologischen Komplikationen des Diabetes mellitus.  Bei der Diabetischen Polyneuropathie treten Schädigungen an Nerven außerhalb deines Gehirns und Rückenmarks auf (periphere Nerven). Symptome sind Missempfindungen an den Füßen, vermindertes Schmerzempfinden, abgeschwächte Reflexe und Bewegungsstörungen. Die Nervenschädigungen können auch am vegetativen Nervensystem auftreten. Es kann zu einem unbemerkten, stummen Herzinfarkt kommen sowie zu Kreislaufproblemen, Verdauungsproblemen, Störungen der Schweißabsonderung und Herzrhythmusstörungen. Bei uns erfährst du Wissenswertes zu Ursachen und Behandlung von Herzrhythmusstörungen.

E14.40 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit neurologischen Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Was ein entgleister Zuckerstoffwechsel bedeutet, liest du unter E14.01.

E14.41 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit neurologischen Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Was eine entgleiste Diabetes-Einstellung bedeutet, liest du unter E14.01.

E14.5 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit peripheren vaskulären Komplikationen

Als vaskuläre Komplikationen werden Folgeschäden des Diabetes mellitus an den Blutgefäßen bezeichnet. Durch langfristige erhöhte Blutzuckerwerte können Schädigungen und Verengungen der Gefäße auftreten. Betreffen diese Schädigungen die Arterien deiner Arme oder Beine, werden sie peripher genannt.

E14.50 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit peripheren vaskulären Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Wann der Diabetes als entgleist bezeichnet wird, liest du unter E14.01.

E14.51 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit peripheren vaskulären Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Zur Entgleisung des Diabetes siehe ICD-10 E14.01.

E14.6 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen

Neben den unter E.14.0-E14.51 beschriebenen Komplikationen des nicht näher bezeichneten Diabetes mellitus kann dein Arzt unter E14.6 weitere Folgen der Zuckerkrankheit nennen, die sich nicht unter E.14.0-E14.5 einordnen lassen.

E14.60 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Zur Entgleisung des Diabetes siehe E14.01.

E14.61 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit sonstigen näher bezeichneten Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Unter E14.01 liest du, was ein entgleister Diabetes bedeutet.

E14.7 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit multiplen Komplikationen

Diabetes mit vielfachen Komplikationen.

E14.72 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit multiplen Komplikationen, mit sonstigen multiplen Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Diabetes mit vielfachen Komplikationen, aber einer nicht bedenklichen Stoffwechsellage.

E14.73 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit multiplen Komplikationen, mit sonstigen multiplen Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Diabetes mit vielfachen Komplikationen und einer aus dem Ruder gelaufenen, extrem schlechten Stoffwechsellage.

E14.74 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit multiplen Komplikationen, mit diabetischem Fußsyndrom, nicht als entgleist bezeichnet

Das Diabetische Fußsyndrom ist eine der vielen möglichen Komplikationen eines Diabetes mellitus. Hohe Blutzuckerwerte im Verlauf des Diabetes können die Blutgefäße und Nerven schädigen. Infolge der verminderten Durchblutung bei verengten, geschädigten Gefäßen in Kombination mit vermindertem Empfindungsvermögen und gestörten Funktionen durch geschädigte Nerven kann es beim diabetischen Fußsyndrom zu schlecht heilenden Wunden, schmerzlosen tiefen Verletzungen und Entzündungen bis hin zum Absterben von Gewebe kommen.

Als nicht als entgleist bezeichneter Diabetes wird ein Diabetes mit einer nicht bedenklichen Stoffwechsellage bezeichnet.

E14.75 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit multiplen Komplikationen, mit diabetischem Fußsyndrom, als entgleist bezeichnet

Zur Entgleisung des Diabetes siehe E14.01.

E14.8 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit nicht näher bezeichneten Komplikationen

Die Komplikationen des Diabetes lassen sich nicht Augen-, Nieren-, Fuß- und Gefäßkomplikationen zuordnen.

E14.80 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit nicht näher bezeichneten Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Zur Entgleisung des Diabetes lies E14.01.

E14.81 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, mit nicht näher bezeichneten Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Bei E14.01 findest du eine Erklärung zum entgleisten Stoffwechsel bei Diabetes.

E14.9 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, ohne Komplikationen

Hier sind bei einem Diabetes keine Komplikationen und Spätfolgen erkennbar.

E14.90 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, ohne Komplikationen, nicht als entgleist bezeichnet

Diabetes ohne Spätfolgen und Komplikationen und ohne bedenkliche Stoffwechsellage.

E14.91 Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus, ohne Komplikationen, als entgleist bezeichnet

Hierbei handelt es sich um einen Diabetes ohne Spätfolgen und Komplikationen, aber dafür mit bedenklicher Stoffwechsellage.

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Diagnosekürzel

B08

B08 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel sonstige Virusinfektionen, die durch Haut- und Schleimhautverletzungen gekennzeichnet sind, aber anderenorts nicht klassifiziert sind.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die durch Haut- und Schleimhautverletzungen gekennzeichnet sind. Mit B08 können sonstige Virusinfektionen verschlüsselt werden, die durch Haut- und Schleimhautverletzungen gekennzeichnet sind, aber anderenorts nicht klassifiziert sind.

B08: Sonstige Virusinfektionen, die durch Haut- und Schleimhautläsionen gekennzeichnet sind, anderenorts nicht klassifiziert

Exkl.: Stomatitis-vesicularis-Viruskrankheit A93.8

B08.0 Sonstige Infektionen durch Orthopoxviren

Inkl.: Infektion durch Vacciniavirus
Kuhpocken
Orfvirus-Krankheit (Schafpocken)
Pseudokuhpocken (Melkerknoten)

Exkl.: Affenpocken B04

Orthopoxviren sind eine Virus-Gattung, zu der unter anderem die Pockenviren gehören. Pocken siehe B03. Orthopoxviren lösen vorwiegend Erkrankungen bei Tieren aus, können aber auch auf den Menschen übertragen werden und gehören damit zu den sogenannten Zoonosen. Beim Menschen gehen Erkrankungen mit Orthopoxviren häufig mit Hautveränderungen („Pocken“) einher.

Infektionen durch das Vacciniavirus sind Impfreaktionen auf die Pockenschutzimpfung.

Kuhpocken werden durch das Kuhpockenvirus ausgelöst. Die Pockenerkrankung betrifft hauptsächlich Rinder, Katzen und andere Tiere, kann aber auch auf den Menschen übertragen werden (Zoonose).

Die Orfvirus-Krankheit wird durch das Orf-Virus oder Schafpockenvirus ausgelöst. Streng genommen zählt das Virus nicht zur Gruppe der Orthopox- sondern zu den Parapoxviren. Das Virus kann von befallenen Schafen und Ziegen auf den Menschen übertragen werden.

Unter Pseudokuhpocken oder Melkerknoten wird die humane Infektion mit einem bestimmten Pockenvirus verstanden, die zur Ausbildung entzündlicher Knoten („Pocken“) führt. Die Erkrankung zählt zu den vom Tier auf den Menschen übertragbaren Erkrankungen (Zoonose).

B08.1 Molluscum contagiosum

Eine andere Bezeichnung für Molluscum contagiosum ist Dellwarze oder Schwimmbadwarze. Dellwarzen sind kleine Haut-Geschwulste, die durch eine Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus, einem Virus der Gruppe der Pockenviren, ausgelöst werden.

B08.2 Exanthema subitum (Sechste Krankheit)

Inkl.: Dreitagefieber-Exanthem

Das Exanthema subitum wird auch Sechste Krankheit oder Roseola infantum genannt. Synonym dazu wird der Begriff „Dreitagefieber“ verwendet. Die Erkrankung zählt zu den Kinderkrankheiten. Die Infektionserkrankung wird durch Viren der Gruppe der Herpesviren, nämlich durch das Humane Herpesvirus 6 und 7 (HHV-6 und HHV-7), hervorgerufen und zeichnet sich durch ein meist drei Tage lang anhaltendes Fieber mit anschließendem Hautausschlag aus. Fieber richtig messen

B08.3 Erythema infectiosum (Fünfte Krankheit)

Inkl.: Ringelröteln

Eine andere Bezeichnung für die Erkrankung Erythema infectiosum ist Ringelröteln. Die Kinderkrankheit wird auch als Fünfte Krankheit bezeichnet und wird durch das Parvovirus B19 ausgelöst. Der Name der Erkrankung ist durch den typischen girlandenförmigen Ausschlag gezeichnet, der sich „ringelförmig“ ausbreitet und zunächst an Röteln erinnert. Röteln haben das ICD-10 Diagnosekürzel B06.

B08.4 Vesikuläre Stomatitis mit Exanthem durch Enteroviren

Inkl.: Hand-, Fuß- und Mundexanthem

Eine Stomatitis ist eine Entzündung der Mundschleimhaut. „Vesikulär“ bedeutet „mit Bläschen einhergehend“. Exanthem ist der medizinische Fachausdruck für einen Ausschlag.

Enteroviren sind eine große Gruppe von Viren. Krankheitserreger, die zur Gruppe der Enteroviren gehören, sind zum Beispiel die Polioviren Typ 1 bis 3, Coxsackieviren A und B, ECHO-Viren und Enteroviren 68 bis 71. Enteroviren können für eine Vielzahl an unterschiedlichen Erkrankungen verantwortlich sein.

B08.5 Vesikuläre Pharyngitis durch Enteroviren

Inkl.: Herpangina

Eine Pharyngitis ist eine Entzündung des Rachens (Pharynx). Eine vesikuläre Entzündung ist eine Entzündung, bei der es zum Auftreten von Bläschen auf der Haut oder Schleimhaut kommt.

Die Herpangina wird auch Zahorsky-Krankheit genannt und ist eine fieberhafte Erkrankung der Mundschleimhaut, des Gaumens der Rachenmandeln und des Rachens. Dabei kommt es zur Ausbildung von Bläschen im Mund, die tiefe Schleimhautdefekte (Ulcera) verursachen. Häufig ist das zur Gruppe der Enteroviren gehörende Coxsackie-A-Virus Auslöser der Erkrankung.

B08.8 Sonstige näher bezeichnete Virusinfektionen, die durch Haut- und Schleimhautläsionen gekennzeichnet sind

Inkl.: Lymphonoduläre Pharyngitis durch Enteroviren
Maul- und Klauenseuche
Tanapocken
Yabapocken

Die lymphonoduläre Pharyngitis ist eine fieberhafte Erkrankung, die der Herpangina (B08.5) ähnelt. Ausgelöst wird sie durch Enteroviren. Typisch ist ein Ausschlag im Bereich der Mundschleimhaut, der im Gegensatz zur Herpangina keine tiefen Schleimhautdefekte (Ulcera) hervorruft.

Die Maul- und Klauenseuche ist eine Tierseuche, die überwiegend Rinder und Schweine betrifft. Sie kann selten auch auf den Menschen übertagen werden und zählt daher zu den Zoonosen. Auslöser der Erkrankung ist das Maul-und-Klauenseuchen-Virus. Beim Menschen löst das Virus eine fieberhafte Erkrankung mit Schleimhautdefekten (Aphthen) in der Mundschleimhaut und Hautdefekte an den Fingern, Füßen und im Genitalbereich aus. Lies mehr zu Ursachen und Therapie von Aphthen.

Tanapocken werden durch das Tanapocken-Virus ausgelöst. Tanapocken gehören zu den Tropenkrankheiten. Sie betreffen vorwiegend Affen und werden vermutlich über Mückenstiche übertragen. Tanapocken gehören zu den Zoonosen. Beim Menschen lösen sie einen fieberhaften Infekt mit Hautveränderungen aus.

Yabapocken gehören zur Gruppe der Zoonosen, also den vom Tier auf den Menschen übertragbaren Erkrankungen. Auslöser der Erkrankung ist das Yabapocken-Virus. Die Erkrankung ist sehr selten und wurde bislang nur bei einer speziellen Affenpopulation beobachtet.

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Diagnosekürzel

B09

B09 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel eine nicht näher bezeichnete Virusinfektion, die durch Haut- und Schleimhautläsionen gekennzeichnet ist.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die durch Haut- und Schleimhautverletzungen gekennzeichnet sind. Unter B09 wird eine nicht näher bezeichnete Virusinfektion klassifiziert, die durch Haut- und Schleimhautverletzungen gekennzeichnet ist.

B09: Nicht näher bezeichnete Virusinfektion, die durch Haut- und Schleimhautläsionen gekennzeichnet ist

Inkl.: Enanthem o. n. A. durch Viren
Exanthem o. n. A. durch Viren

Als Enanthem wird ein Ausschlag bezeichnet, der sich auf Schleimhäuten befindet. Ein Exanthem ist ein Hautausschlag.

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Diagnosekürzel

B07

B07 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Viruswarzen.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die durch Haut- und Schleimhautverletzungen gekennzeichnet sind. Unter B07 werden Warzen klassifiziert, die durch eine Infektion mit Viren ausgelöst werden.

B07: Viruswarzen

Inkl.: Verruca simplex
Verruca vulgaris

Exkl.: Anogenitale (venerische) Warzen A63.0
Papillom: Cervix uteri D26.0
Papillom: Harnblase D41.4
Papillom: Larynx D14.1

Warzen werden auch Verrucae genannt. Warzen sind kleine Haut-Geschwulste, die in der Regel durch eine Infektion mit Viren der Gruppe der Humanen Papillomaviren ausgelöst werden und auch spontan abheilen können. Warzen bilden sich häufig an Händen oder Füßen aus, können aber theoretisch am gesamten Körper entstehen.

Verruca vulgaris und Verruca simplex sind synonyme Begriffe, die so viel wie gewöhnliche Warzen bedeuten.

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Diagnosekürzel

B06

B06 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Röteln.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die durch Haut- und Schleimhautverletzungen gekennzeichnet sind. Unter B06 werden die Röteln klassifiziert.

B06: Röteln

Exkl.: Angeborene Röteln P35.0

Röteln, auch Rubella oder Rubeola, sind eine ansteckende, meldepflichtige Infektionskrankheit, die zu den Kinderkrankheiten zählt Röteln werden ausgelöst durch das Röteln- oder Rubella-Virus. Namensgebend für die Erkrankung ist das Auftreten eines blass-roten Ausschlags, des Röteln-Exanthems. Gegen Röteln kannst du dich impfen lassen. Wissenswertes zum Röteln-Impfschutz.

B06.0 Röteln mit neurologischen Komplikationen

Inkl.: Röteln: Enzephalitis G05.1
Röteln: Meningitis G02.0
Röteln: Meningoenzephalitis G05.1

Das Röteln-Virus kann Komplikationen beziehungsweise Erkrankungen des zentralen Nervensystems hervorrufen. Dazu gehören die Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) und die Entzündung der Hirnhäute, auch Meningitis genannt. Eine kombinierte Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute nennt sich Meningoenzephalitis. Mehr zu Röteln liest du unter B06.

B06.8 Röteln mit sonstigen Komplikationen

Inkl.: Röteln: Arthritis M01.4
Röteln: Pneumonie J17.1

Was Röteln sind, kannst du unter B06 nachlesen.

Arthritis ist der Fachausdruck für Gelenk-Entzündung. Pneumonie bedeutet Lungenentzündung.

B06.9 Röteln ohne Komplikation

Inkl.: Röteln o. n. A.

Informationen zur Infektionserkrankung Röteln erhältst du unter B06.

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Diagnosekürzel

B05

B05 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Masern.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die durch Haut- und Schleimhautverletzungen gekennzeichnet sind. Unter B05 werden die Masern klassifiziert.

B05: Masern

Inkl.: Morbilli

Exkl.: Subakute sklerosierende Panenzephalitis A81.1

Masern werden in der Medizin auch Morbilli genannt. Die Masern sind eine hochansteckende, meldepflichtige Infektionskrankheit, die durch das Masernvirus ausgelöst wird. Masern zählen zu den Kinderkrankheiten. Typisch ist der Ausschlag (Masern-Exanthem), der im Verlauf der Masern auftritt. Du kannst dich gegen Masern impfen lassen. Lies mehr zum Masern-Impfschutz.

B05.0 Masern, kompliziert durch Enzephalitis

Inkl.: Enzephalitis bei Masern

Eine Enzephalitis, ICD-10 G05.1, ist eine Entzündung des Gehirns. Die Enzephalitis zählt zu den Komplikationen der Masern, die das zentrale Nervensystem betreffen. Mehr zu Masern unter B05.

B05.1 Masern, kompliziert durch Meningitis

Inkl.: Meningitis, ICD-10 G02.0, bei Masern

Meningitis bedeutet Entzündung der Hirnhäute (Meningen). Hilfe bei Meningitis. Wie die Enzephalitis, ICD-10 B05.0, kann auch die Meningitis eine Masern-Komplikation sein, die das zentrale Nervensystem angreift. Was Masern sind, kannst du unter B05 nachlesen.

B05.2 Masern, kompliziert durch Pneumonie

Inkl.: Pneumonie, ICD-10 J17.1, bei Masern

Pneumonie ist der medizinische Fachausdruck für Lungenentzündung. Lungenentzündungen können als Komplikation der Masern auftreten. Das Masernvirus selbst kann Grund der Lungenentzündung sein. Die Masern-Erkrankung ruft allerdings auch eine vorrübergehende Schwäche deines Immunsystems hervor. Dadurch kannst du leichter an bakteriellen Infekten wie Lungenentzündungen erkranken. Infos zu Masern erhältst du unter B05. Wichtige Impftermine für Masern.

B05.3 Masern, kompliziert durch Otitis media

Inkl.: Otitis media, ICD-10 H67.1, bei Masern

Otitis media bedeutet Mittelohrentzündung. Was Masern sind, kannst du unter B05 nachlesen. Im Rahmen einer vorrübergehenden Abwehrschwäche während einer Masern-Infektion können Komplikationen wie Mittelohrentzündungen auftreten. Ursachen, mögliche Komplikationen und Therapie der Mittelohrentzündung.

B05.4 Masern mit Darmkomplikationen

Lies unter B05 nach, was Masern sind.

Im Rahmen der Masern-Erkrankung kann es auch zur Erkrankung deines Darms kommen. Denn während der Masern-Erkrankung ist dein Immunsystem vorrübergehend geschwächt und damit anfälliger für bakterielle Infekte. Ein Beispiel einer Darmkomplikation ist das Auftreten von Durchfällen (Diarrhoe).

B05.8 Masern mit sonstigen Komplikationen

Inkl.: Keratitis und Keratokonjunktivitis bei Masern H19.2

Informationen zu Masern erhältst du unter B05.

Eine Keratitis ist eine Entzündung der Hornhaut des Auges. Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Bindehaut (Konjunktiva). Eine Keratokonjunktivitis ist also eine entzündliche Erkrankung der Horn- und Bindehaut.

B05.9 Masern ohne Komplikation

Inkl.: Masern o. n. A.

Unter B05 erfährst du etwas über Masern.

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B04

B04 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Affenpocken.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die durch Haut- und Schleimhautverletzungen gekennzeichnet sind. Unter B04 werden die Affenpocken klassifiziert.

B04: Affenpocken

Affenpocken werden durch das Affenpockenvirus (Orthopoxvirus simiae) ausgelöst. Sie betreffen vorwiegend Tiere wie Affen, Eichhörnchen oder Ratten, können aber auch auf den Menschen übertragen werden. Die Infektionserkrankung ist also eine Zoonose und kommt vorwiegend in West- und Zentralafrika vor. Das Krankheitsbild der Affenpocken ähnelt dem der Pocken (B03). Ein in Stadien verlaufender, den gesamten Körper betreffender Ausschlag mit Grippe-ähnlichen Allgemeinsymptomen ist typisch.

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B03

B03 bedeutet im ICD-10 Diagnoseschlüssel Pocken, auch Variola oder Blattern genannt.
Unter B00-B09 werden im ICD-10 Diagnoseschlüssel Virusinfektionen zusammengefasst, die sich durch Haut- und Schleimhautverletzungen bemerkbar machen. Unter B03 werden die Pocken klassifiziert.

B03: Pocken

Die Erkrankung Pocken wird auch Variola oder Blattern genannt und ist eine Infektionskrankheit, die durch das Pockenvirus (Orthopoxvirus variolae, Variolavirus) ausgelöst wird. Charakteristisch sind die im Verlauf auftretenden und den ganzen Körper betreffenden Hauterscheinungen: zunächst Flecken, dann Bläschen und zuletzt Pusteln. Die Pocken gelten infolge Bekämpfungs- und Impfprogrammen weltweit als ausgerottet.