Hepatitis bedeutet Leberentzündung. Eine Leberentzündung, die durch Viren hervorgerufen wird, heißt Virushepatitis.
Krankheitszeichen einer Leberentzündung können grippeähnliche Symptome, Magen-Darm-Probleme, eine Vergrößerung der Leber, eine Gelbfärbung der Haut (Ikterus), Juckreiz, Müdigkeit und Appetitlosigkeit, eine braune Verfärbung des Urins oder eine helle Entfärbung des Stuhlgangs sein. Leberentzündungen können akut und zum Teil auch chronisch verlaufen.
B17.0 Akute Delta-Virus- Super- Infektion eines Hepatitis-B- Virus-Trägers
Delta-Virus ist ein Synonym für das Hepatitis D-Virus. Die Hepatitis-Viren A bis E rufen Leberentzündungen (Hepatitis) hervor. Das Hepatitis D-Virus ist ein inkomplettes Virus (Virusoid), das nur bei Personen vorkommt, die bereits mit dem Hepatitis B-Virus (HBV) infiziert sind. Eine Hepatitis D kommt also immer zusammen mit einer Hepatitis B vor. Der Begriff „Superinfektion“ drückt aus, dass sich die Delta-Virus-Infektion zusätzlich zur Hepatitis B ereignet. Mit dem Hepatitis D-Virus superinfizierte Leberentzündungen haben in der Regel einen schweren Verlauf.
Fünf verschiedene Viren gehören zu den Hepatitis-Viren. Sie werden Hepatitis A-,B-, C-, D- und E-Virus genannt. Eine akute Hepatitis C wird durch das Hepatitis C-Virus (HCV) ausgelöst. Übertragungen finden über Blutkontakt statt. Lies mehr zur Ursachen und Therapie von Hepatitis C.
B17.2 Akute Virushepatitis E
Was eine Virushepatitis ist, kannst du unter B17 erfahren. Die akute Virushepatitis wird durch eines der fünf Hepatitis-Viren, nämlich das Hepatitis E-Virus (HEV-3) hervorgerufen. Infektionen können über den Verzehr von unzureichend gegarten Fleisch-Produkten, Meerestieren oder durch den Kontakt zu Blut stattfinden. Auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist möglich. Neben den typischen Leber-Beschwerden (siehe unter B17) können bei der Hepatitis E auch neurologische, das Nervensystem oder Gehirn betreffende, Beschwerden auftreten. Eine akute Hepatitis E kann besonders bei Schwangeren schwerwiegend verlaufen.
Inkl.: Hepatitis Non-A, Non-B (akut, durch Viren), anderenorts nicht klassifiziert
Erklärungen zum Begriff „Virushepatitis“ kannst du unter B17 finden.
Unter einer Non-A/Non-B-Hepatitis können virale Leberentzündungen zusammengefasst werden, die weder durch das Hepatitis A- noch durch das Hepatitis B-Virus ausgelöst wurden. Der Begriff ist weitestgehend überholt, da es mittlerweile möglich ist, andere Hepatitis-Viren zu identifizieren.
B17.9 Akute Virushepatitis, nicht näher bezeichnet
Inkl.: Akute (infektiöse) Hepatitis o. n. A.
Eine Hepatitis ist eine Entzündung der Leber. Mehr Details zur Virushepatitis kannst du unter B17 erhalten.
Hepatitis B wird durch das Hepatitis B-Virus, abgekürzt HBV, ausgelöst. Hepatitis B kommt weltweit vor und gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Das Hepatitis-B-Virus wird von Mensch zu Mensch übertragen. Ansteckend sind zum Beispiel Blut, Sperma, Vaginalsekret, Speichel und Tränenflüssigkeit von infizierten Menschen. Hepatitis B gehört nach Infektionsschutzgesetz (IfSG) zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Dein Arzt muss es den zuständigen Behörden melden, wenn er eine Infektion nachgewiesen hat. Ebenso, wenn ein Patient an Hepatitis B gestorben ist oder wenn der Verdacht auf Hepatitis B besteht.
Die Inkubationszeit, das heißt die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung, beträgt zwischen 45 und 180 Tage. Die Ansteckungsgefahr ist in der Regel in den ersten Wochen einer akuten Infektion am größten. Aber auch chronisch Erkrankte können über einen langen Zeitraum bis zu Jahrzehnte ansteckendsein.
Zu Beginn der akuten Hepatitis B-Infektion zeigen sich unspezifische Symptome wie Gelenkschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Fieber. Dann geht die Erkrankung auf die Leber über. Es kommt zu einer Hepatitis, einer Entzündung der Leber. Parallel dazu können Gelbsucht (Ikterus) und eine dunkle Verfärbung des Urins auftreten. Beides sind Zeichen einer entzündeten Leber.
Die akute Hepatitis B-Infektion heilt in der Regel bei Erwachsenen in den meisten Fällen ohne Folgen aus. Eine überstandene akute Hepatitis B macht dich lebenslang immun gegen das Virus.
Bei einigen Menschen entwickelt sich allerdings eine chronische Hepatitis B. Der Übergang einer akuten in eine chronische Hepatitis B ist auch möglich, wenn die Erkrankung ohne akute Symptome verläuft. Über Jahre hinweg kann die chronische Hepatitis B zu einer Leberzirrhose fortschreiten. Diese Zerstörung des Lebergewebes mit Vernarbung kann das Risiko für Leberzell-Krebs erhöhen.
Hepatitis B-Impfung: Aktive und passive Form
Schutz gegen das HB-Virus soll eine aktive Impfung bieten. Diese Form der Impfung regt dein Immunsystem dazu an, Abwehrkräfte gegen das Virus zu bilden. Die Antikörper helfen dabei, dich vor Hepatitis B zu schützen
Die passive Impfung gegen Hepatitis B enthält bereits fertige Antikörper gegen das HB-Virus. Es tritt keine aktive Bildung von eigenen Abwehrkräften durch dein Immunsystem ein.
Die Hepatitis B-Impfung gibt es auch als Kombinationsimpfung zusammen mit anderen Impfstoffen.
Alle Hepatitis B-Impfungen werden in den Muskel gespritzt.
Aktive Hepatitis B-Impfung
Die Aktivimpfung gegen Hepatitis B ist ein Totimpfstoff. Der Impfstoff enthält Anteile des HB-Virus gegen die dein Immunsystem Antikörper bilden kann. Auf diese Weise kann dein Immunsystem die HBV-Erreger im Ernstfall schneller erkennen und dich schon im Vorfeld vor einer späteren Hepatitis B-Infektion schützen.
Passive Hepatitis B-Impfung
Eine passive Impfung gegen Hepatitis B kannst du bekommen, wenn du ungeimpft bist und in Kontakt mit möglicherweise ansteckenden Körperflüssigkeiten gekommen bist. Dazu gehören beispielsweise infektiöses Blut, Sperma, Speichel und Tränenflüssigkeit.
Die passive Hepatitis B-Impfung schützt dich nur für den Moment der Ansteckungsgefahr. Längerfristige Abwehrkräfte werden nicht aufgebaut.
Kombinationsimpfung
Die aktive Hepatitis B-Impfung kann in Kombination mit anderen Impfungen erfolgen. Anwendung finden die Kombinationsimpfstoffe zum Beispiel in der 6-fach-Impfung, die im Säuglingsalter erfolgt. Hepatitis B kann auch in Kombination mit einer Impfung gegen Hepatitis A durchgeführt werden.
Hepatitis B- Impfung: Wann impfen?
Auf Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollte bei Säuglingen ab Vollendung des zweiten Lebensmonats mit der Grundimmunisierung gegen Hepatitis B begonnen werden. Die Grundimmunisierung baut durch drei Teilimpfungen im vollendeten zweiten, vierten und elften bis 14. Lebensmonat einen Abwehrschutz gegen das Hepatitis B-Virus auf. Frühgeborene, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren sind, sollten laut STIKO nach dem 3+1 Schema geimpft werden und Kombinationsimpfungen im Alter 2, 3, 4 und 11 Monaten erhalten.
Diese Grundimmunisierung erfolgt im Rahmen der 6-fach-Impfung in Kombination mit Impfungen gegen die Erreger folgender Erkrankungen:
Die Tabelle fasst die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen zusammen:
6-fach-Impfung
Alter in Monaten
2
3 bei „Frühchen“
(vor vollendeter 37. Schwangerschaftswoche geboren)
4
11- 14
Diphtherie
Insgesamt 3 Grundimmunisierungen jeweils im Alter von 2, 4 und 11-14 Monaten. Bei Frühgeborenen, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kamen, insgesamt 4 Grundimmunisierungen im Alter von 2, 3, 4 und 11 Monaten.
Aktive Impfungen.
Tetanus
Pertussis
Hepatitis B
Poliomyelitis
Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
Sollte die Hepatitis B-Grundimmunisierung nicht als Kombinationsimpfung, sondern mit nur einem Impfstoff gegen Hepatitis B (monovalent) durchgeführt werden, gibt es drei Spritzen. Die Abstände der Impfungen betragen in der Regel zwischen der ersten und zweiten Impfung einen Monat, zwischen der zweiten und dritten Impfung sechs Monate.
Hepatitis B-Impfung: Wann nicht impfen?
Solltest du zum Impftermin an einer akuten Erkrankung mit hohem Fieber und starkem Krankheitsgefühl leiden, kann es ratsam sein die Impfung zu verschieben. Leichte Erkältungen oder Schnupfen hingegen stellen keinen Grund für einen ausfallenden Impftermin dar. Frag am besten deinen Arzt nach seiner Einschätzung und besprecht gemeinsam das Vorgehen.
Hepatitis B-Impfung: Wann auffrischen?
Wenn du keinem erhöhten Risiko ausgesetzt bist, dich irgendwo mit Hepatitis B anzustecken oder wenn du in der Kindheit geimpft worden bist, musst du deine Impfung nicht auffrischen lassen.
Besteht hingegen ein erhöhtes berufliches oder individuelles Risiko sich mit Hepatitis B zu infizieren, wird eine Kontrolle des Abwehrschutzes bzw. eine Auffrischungsimpfung empfohlen. Ein erhöhtes berufliches Risiko haben zum Beispiel Krankenschwestern oder Ärzte, die sich durch einen Stich mit einer Spritze eines Hepatitis B-Erkrankten anstecken könnten. Ein erhöhtes individuelles Risiko besteht zum Beispiel, wenn du Reisen in Länder mit einer hohen Hepatitis B-Rate planst. Das kann der Osten Asiens sein, aber auch Ost- und Zentralafrika, das Amazonasgebiet oder Ost- und Zentraleuropa. Sprich deinen Arzt am besten rechtzeitig vor der Reise an. Dann könnt ihr zusammen planen, welche Impfungen außer Hepatitis B du noch vor Antritt deiner Reise durchführen lassen solltest.
Deinen Abwehrschutz kannst durch Kontrolle des sogenannten Impftiters prüfen lassen. Im Rahmen der Impftiter-Kontrolle wird die Menge der im Blut vorhandenen Antikörper gegen das Hepatitis B-Virus bestimmt. Entsprechend der Höhe des Titers, werden dann Auffrischungsimpfungen durchgeführt oder du bekommst die gute Nachricht mitgeteilt, dass dein Impfschutz intakt ist.
Kann die Grundimmunisierung gegen Hepatitis B nachgeholt werden?
Ja, die Grundimmunisierung gegen Hepatitis B kann jederzeit nachgeholt werden. Die Impfung gegen Hepatitis B im Erwachsenenalter wird auch als Indikationsimpfung bezeichnet. Das bedeutet, sie wird speziell für bestimmte Personengruppen empfohlen, die ein höheres Risiko für die Ansteckung mit Hepatitis B haben. Dazu zählen bestimmte Berufsgruppen, Personen die Reisen in Hepatitis B-Verbreitungsgebiete planen oder Menschen mit Kontakt zu Hepatitis B-Infizierten.
Hepatitis B-Impfung: Nebenwirkungen
Typische Nebenwirkungen, die bei der Hepatitis B-Impfung auftreten können, sind: