Pharmazeutik, Medizintechnik und Prothetik können heutzutage schon viel und die Entwicklung schreitet in rasantem Tempo voran. Bei einigen Leiden gibt es allerdings nach wie vor nur eine Quelle für Hilfe: Das, was andere Menschen spenden können und möchten. Welche Optionen es hierbei gibt, wie sie ablaufen und was das für Auswirkungen sowohl auf Spender als auch auf Empfänger hat, haben wir dir in diesem umfassenden Ratgeber zusammengefasst.
Von Menschen für Menschen: Was du heute theoretisch und praktisch spenden kannst
Viele Menschen möchten gerne etwas Gutes tun. Einen Beitrag zu leisten und anderen Menschen zu helfen, hinterlässt schließlich ein zufriedenes Gefühl und den Wunsch, dass einem selbst eines Tages geholfen wird, falls man diese Hilfe braucht. Spenden dienen somit dem Solidaritätsgedanken und dabei muss es nicht immer um Geld gehen. Denn manchmal sind andere Formen der Spende viel mehr wert als Geld; können vielleicht sogar Leben retten. Es lohnt sich deshalb für jeden Menschen, sich darüber zu informieren, was er theoretisch spenden kann – und zu überlegen, wozu er in der Praxis bereit ist. Ein Überblick:
- Blut in all seinen Facetten
Blut und Blutplasma gehören zu den häufigsten und wichtigsten Spenden. Denn Krankenhäuser und Rettungssanitäter sind jedes Jahr auf Millionen Liter von Blut angewiesen, um Menschenleben zu retten. Das gilt beispielsweise nach Unfällen oder bei lebensbedrohlichen Krankheiten. Ein Vorteil der Blutspende liegt darin, dass sie vergleichsweise einfach möglich ist und keinen nennenswerten Eingriff in die Gesundheit des Spenders bedeutet. Fast jeder kann also Blut spenden. Die Voraussetzungen dafür lauten: Du musst gesund sein und dich auch gesund fühlen. Weiterhin musst du zwischen 18 und 68 Jahre alt sein, mindestens 50 Kilogramm wiegen und einen bestimmten Hämoglobin-Wert im Blut aufweisen. Erfüllst du diese Kriterien, darfst du als Frau je viermal und als Mann je sechsmal in zwölf Monaten Blut spenden. Blutplasma darfst du sogar bis zu 60-mal pro Jahr spenden, sofern du gewisse Zeitabstände einhältst. Übrigens: Deine Blutgruppe ist irrelevant, denn jede Blutgruppe wird benötigt.
Wer braucht solche Spenden?
Der größte Teil der Blutspenden fließt mittlerweile in die Behandlung von Krebspatienten. Darauf folgen Herzerkrankungen, Magen-Darm-Krankheiten, Unfallverletzungen, Leber- und Nierenerkrankungen, Blutarmut, weitere Bluterkrankungen, Komplikationen bei einer Geburt sowie Knochen- und Gelenkkrankheiten. Aus Blutplasma können zudem wertvolle Stoffe für Arzneimittel gewonnen werden, die bei einigen schweren Erkrankungen unverzichtbar sind, um die Immunabwehr zu unterstützen.
Wie läuft die Spende ab?
Wenn du Blut spenden möchtest, musst du dich mit deinem Personalausweis anmelden und einen medizinischen Fragebogen ausfüllen. Daraufhin findet eine schnelle körperliche Untersuchung statt und deine Kreislauffunktion wird gecheckt. Manchmal kommt es vor, dass Spender nicht zugeben wollen, aus gewissen Gründen für die Blutspende untauglich zu sein – weil sie beispielsweise durch unwissende Angehörige begleitet werden. Sie haben dann die Möglichkeit, den sogenannten vertraulichen Selbstausschluss zu nutzen. Dieser findet selbstverständlich anonym und diskret statt. Daraufhin werden die Blutgruppe sowie der Hämoglobinwert überprüft und es wird eine Blutspende von 500 Millilitern entnommen. Das dauert meistens nicht mehr als zehn Minuten. Es folgt eine ebenfalls zehnminütige Ruhephase und anschließend wird empfohlen, vor der Heimkehr noch etwas zu essen und zu trinken, um den Kreislauf zu stabilisieren.
- Organe
Nicht jeder setzt sich gerne mit dem Thema einer Organspende auseinander, schließlich ist diese in vielen Fällen erst nach dem eigenen Tod möglich. Dementsprechend wenige Spenderorgane gibt es, was jede Spende umso wertvoller macht. Theoretisch können das Herz, die Lunge, die Leber, die Nieren, die Bauchspeicheldrüse und der Darm gespendet werden – oder aus ihnen wird Gewebe für Spenden in anderen Bereichen entnommen. Allerdings ist die Organspende nur möglich, wenn der Hirntod festgestellt wurde und eine Zustimmung zur Organspende vorliegt.
Wann kann ein Organ gespendet werden?
Um ein Organ zu spenden, muss nach dem Hirntod alles schnell gehen. Deshalb ist bei natürlichen Todesursachen wie einem Herzversagen nur in den seltensten Fällen noch eine Organspende möglich. Wichtig ist nämlich, dass die Organe weiterhin mit Sauerstoff sowie Nährstoffen versorgt, umgehend entnommen und schnellstmöglich implantiert werden. Das ist nur auf der Intensivstation in einem Krankenhaus möglich. Als Faustregel gilt, dass die Organspende maximal zwölf bis 24 Stunden nach dem Tod vorgenommen werden kann, wenn die genannten Kriterien erfüllt sind, je nach Art des Organs.
Wie kannst du ein Organ spenden?
Natürlich wünscht sich jeder, dass der eigene Tod so spät wie möglich und auf natürliche Weise eintritt – und man somit nicht zum Organspender wird. Dennoch kann der Entschluss, im Fall der Fälle Organe zu spenden, das gute Gefühl hinterlassen, nach dem eigenen Tod vielleicht noch Leben zu retten. Ob sich das Organ für eine Transplantation eignet, wird dann im Einzelfall entschieden. Eine Höchstgrenze für das Alter der Spender gibt es übrigens nicht. Entscheidest du dich für die Organspende, brauchst du einen Organspendeausweis. Darauf kannst du explizit einer Organspende zustimmen und festlegen, welche Organe du spenden würdest. Alternativ hast du die Möglichkeit, eine Person zu benennen, die darüber entscheiden darf oder eine Organ- und Gewebespende prinzipiell abzulehnen. Einen Organspendeausweis zu haben, ist daher in jedem Fall sinnvoll. Übrigens gibt es auch Ausnahmefälle, in denen eine Lebendspende möglich ist, beispielsweise von Nieren oder Teilen der Leber, Lungen, Bauchspeicheldrüse oder des Darms.
- Eizellen
Nicht jede Frau kann auf natürliche Weise schwanger werden. Grund dafür ist manchmal, dass der Körper keine eigenen beziehungsweise keine gesunden Eizellen (mehr) produziert. Verfrühte Wechseljahre, Erkrankungen wie Endometriose oder die Entfernung der Eierstöcke sind dafür nur einige von vielen möglichen Ursachen. Erhalten diese Frauen eine fremde Eizelle, kann diese unter Umständen in die Gebärmutter eingesetzt werden und eine normale Schwangerschaft ermöglichen. Eizellen zu spenden, hilft somit vielen Paaren dabei, ihren Kinderwunsch endlich zu erfüllen.
Wer kann Eizellen spenden – und wie?
Frauen, die Eizellen spenden möchten, dürfen nicht älter als 35 Jahre sein. Sie müssen einen guten Gesundheitszustand haben und es darf in ihrer Familie keine Erbkrankheiten geben. Weiterhin wird für die Entnahme von Eizellen ein negativer Test auf Hepatitis, HIV und Syphilis verlangt. In einigen Ländern gelten zusätzliche Kriterien, denn wichtig zu wissen ist: In Deutschland ist die Eizellenspende verboten. Wer sich trotzdem dafür entscheidet, muss diese also im Ausland durchführen lassen. Dabei wird sie nach einem Vorbereitungsprozess durch einen transvaginalen Eingriff entnommen, befruchtet und der Empfängerin eingesetzt.
- Gewebe
Die Spende von Gewebe ist eng mit der Organspende verknüpft, denn auch ihr muss explizit zugestimmt werden. Prinzipiell lassen sich folgende Gewebe spenden: Herzklappen, Haut, Kehlkopf, Hornhaut oder Lederhaut der Augen, Knochen, Gelenke, Knorpel, Eihaut der Fruchtblase, Blutgefäße, Weichteilgewebe und Gewebe aus der Bauchspeicheldrüse oder Leber – wie vorab erwähnt. In einigen Fällen ist es sogar möglich, komplexe Gewebe zu spenden, sprich ganze Gliedmaßen oder das Gesicht. Meistens ist die Gewebespende daher, ebenso wie die Organspende, nur postmortal möglich. Es gibt jedoch auch Lebendspenden, beispielsweise von Knorpel, Knochen, Bändern, Sehnen oder Haut.
Wie kannst du Gewebe spenden?
Wenn du Gewebe spenden möchtest, gilt die sogenannte erweiterte Zustimmungslösung. Du musst also explizit erklären, dass du Gewebe spenden möchtest und welches. Dafür ist es sinnvoll, eine schriftliche Einwilligungserklärung aufzusetzen, beispielsweise im Organspendeausweis. Andernfalls entscheiden deine Angehörigen in deinem Sinne – es ist also sinnvoll, ihnen deinen Willen explizit mitzuteilen. Kommst du als Organ- und Gewebespender infrage, hat die Organspende stets Vorrang. Häufig ist jedoch beides möglich.
- Haare
Bei einigen Erkrankungen verlieren die Betroffenen ihre Haare oder haben keinen natürlichen Haarwuchs (mehr). Sie greifen dann oft auf Echthaarperücken zurück, um Selbstbewusstsein zu gewinnen und im Alltag nicht aufzufallen. Für die Herstellung solcher Perücken sind echte Haare notwendig, die von Freiwilligen gespendet werden. Das ist möglich, sobald deine Haare eine gewisse Länge erreicht haben. Am besten kannst du mindestens 25 bis 30 Zentimeter an Haaren spenden, die gesund und nicht chemisch behandelt sind. Der Vorteil in der Haarspende liegt darin, dass sie schnell und ohne körperlichen Eingriff möglich ist. Daher handelt es sich um eine einfache und beliebte Art zu spenden, um etwas Gutes zu tun.
- Knochenmark/Stammzellen
Tausende Menschen sind jedes Jahr von bösartigen Bluterkrankungen wie Leukämie betroffen, darunter auch viele Kinder. Für sie ist eine Transplantation von Blutstammzellen oft die einzige Rettung, allerdings passt nicht jeder Spender zu jedem Empfänger. Die größte Herausforderung liegt somit darin, einen passenden Spender zu finden, weshalb es so wichtig ist, dass sich möglichst viele Menschen registrieren lassen. Bei etwa einem Drittel der Patienten kann ein passender Spender im Verwandtenkreis gefunden werden, sprich in zwei Dritteln der Fälle braucht es Fremdspender. Derzeit sind rund zwei Millionen Menschen registriert – Tendenz steigend. Die benötigten Stammzellen können entweder aus dem Knochenmark oder direkt aus dem Blut gewonnen werden. Ihr Einsatzzweck bleibt derselbe.
Wer kann Stammzellen spenden?
Jeder, der zwischen 18 und 55 Jahren alt ist, kann sich als neuer Spender registrieren lassen. Eingetragene Personen bleiben bis zum 61. Lebensjahr im Register. Ausschlusskriterien sind jedoch einige Erkrankungen wie neurologische Störungen oder schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gegebenenfalls ist es sinnvoll, die Spendentauglichkeit im Einzelfall feststellen zu lassen. Bist du geeignet und möchtest dich registrieren lassen, ist das entweder online bei der DKMS möglich oder bei speziellen Typisierungsaktionen, die es in regelmäßigen Abständen sowie in fast allen Regionen gibt.
Wie läuft eine Stammzellen- oder Knochenmarkspende ab?
Falls es zu einer Spende kommt, wirst du erst einmal gründlich untersucht und es wird besprochen, um welche Art der Stammzellgewinnung es sich handelt. Meistens kommt die periphere Stammzellspende zum Einsatz. Hierbei wird dir über vier bis fünf Tage ein körpereigener, hormonähnlicher Stoff verabreicht, der die Stammzellausschüttung anregt. Diese können daraufhin mit Zellseparatoren aus dem Blut entnommen werden. Eine Knochenmarkentnahme findet hingegen unter Vollnarkose statt. Hierbei wird dir rund ein Liter Knochenmarkblutgemisch auf dem Beckenkamm entnommen. Ernstzunehmende Komplikationen treten im Regelfall nicht auf. Es handelt sich somit zwar um einen größeren Eingriff, er ist in einigen Fällen jedoch unverzichtbar, um ein Leben zu retten.
- Sperma
Wie bereits erwähnt, erfüllt sich nicht für jedes Paar der Kinderwunsch auf natürliche Weise. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein. Möglich ist, dass der Mann kein (gesundes) Sperma produziert. Aber auch lesbische Paare wünschen sich immer häufiger eine Schwangerschaft durch eine Samenspende. Sie ermöglicht also Frauen in verschiedenen Lebenssituationen, ihren Kinderwunsch zu erfüllen, was ihnen ohne Spende verwehrt wäre.
- Stuhl
Zuletzt ist die Stuhltransplantation ein noch vergleichsweise neues medizinisches Verfahren, das einer menschlichen Spende bedarf. Sie wird bei Menschen angewandt, die unter wiederkehrenden sowie starken Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Durchfall leiden. Grund dafür ist häufig eine Störung der Darmflora, die beispielsweise durch verschiedene Erkrankungen hervorgerufen werden kann. Können diese nicht durch Medikamente oder andere Therapien geheilt beziehungsweise ausreichend gelindert werden, gibt es die Möglichkeit, eine Stuhltransplantation durchzuführen. Sie wird auch als Mikrobiomtransfer oder Fäkaltherapie bezeichnet. Dabei wird das gesunde Mikrobiom des Spenders in den kranken Darm des Empfängers transplantiert, wo es sich vermehren und das Gleichgewicht der Bakterien wiederherstellen soll. So können zum Beispiel Verdauungsbeschwerden gelindert werden oder das Immunsystem wird gestärkt.
Wie läuft die Stuhlspende ab?
Wer Stuhl spenden möchte, muss gesund sein und eine ebenfalls gesunde Darmflora haben. Am besten handelt es sich um eine schlanke Person, die nur selten oder noch niemals Antibiotika genommen hat. Trifft das auf dich zu, kannst du die Spende ganz einfach als Stuhlprobe abgeben. Der Stuhl wird daraufhin im Labor untersucht und zu einer klaren Flüssigkeit verarbeitet, die entweder mittels Magenspiegelung oder Darmspiegelung in den betroffenen Darmbereich gegeben wird.
Xenotransplantation: Wenn Tiere Menschenleben retten
Nicht immer ist es möglich, die benötigte Spende von anderen Menschen zu gewinnen. Deshalb hat die Forschung in den vergangenen Jahren die sogenannte Xenotransplantation vorangetrieben. Hierbei werden Zellen oder ganze Zellverbände aus Tieren gewonnen und in den menschlichen Körper transplantiert. Dabei kann es sich theoretisch um ganze Organe oder Körperteile handeln; noch ist dies in den allermeisten Fällen aber Zukunftsmusik. Trotzdem gilt die Xenotransplantation als äußerst vielversprechend für die Zukunft, um beispielsweise mehr Spenderorgane zu gewinnen. Schon jetzt werden zudem vereinzelt tierische Spenden genutzt, wie Herzklappen von Schweinen. Im Jahr 2022 wurde erstmalig ein vollständiges, genetisch modifiziertes Schweineherz bei einem Menschen transplantiert. Es sind somit vor allem Organe von Schweinen, die im Bereich der Xenotransplantation als Hoffnungsträger dienen, denn sie sind physiologisch am besten für eine Transplantation in den menschlichen Körper geeignet.
Nur ein Händedruck? Was die Spender dafür erhalten
Deine hauptsächliche Motivation, um eine der aufgeführten Spenden zu tätigen, sollte natürlich der gute Zweck sein. Denn solche Spenden können die Lebensqualität der betroffenen Personen deutlich erhöhen, ihnen einen sehnlichen Wunsch erfüllen oder sogar ihr Leben retten. Zudem weiß niemand, ob er nicht selbst eines Tages auf eine solche Spende angewiesen sein wird. Es handelt sich also um eine Frage der Solidarität und in vielen Fällen muss das ausreichen. Dennoch erhältst du manchmal als Spender eine zusätzliche Entschädigung für deinen Aufwand. So ist es bei der Blutspende üblich, dass du einen zweistelligen Betrag erhältst. Meistens handelt es sich um rund 20 bis 45 Euro, je nach Einrichtung und Art der Blutspende.
Auch für eine Eizellenspende können die Spenderinnen in einigen Ländern eine finanzielle Gegenleistung erhalten. Dasselbe gilt für Haarspenden, jedoch kommt es hierbei auf den Anbieter an. Wichtig ist, dass du auf dessen Seriosität achtest, um mit der Haarspende auch tatsächlich etwas Gutes zu tun – und nicht nur den Perückenherstellern einen finanziellen Profit zu ermöglichen. Bei anderen Spenden wie einer Samen- oder Stuhlspende wird dir in der Regel nur dein Aufwand erstattet. Gegebenenfalls erhältst du noch zusätzlich einen kleinen zweistelligen Betrag. Das Geld kann und sollte bei einer Spende somit nicht im Vordergrund stehen. Was bedeutet das für die Spendenbereitschaft?
Stand der Spendenbereitschaft und wie du sie rechtssicher signalisieren kannst
Tatsächlich ist die Spendenbereitschaft erstaunlich hoch, obwohl für die Spender in den meisten Fällen kein Mehrwert entsteht – sie vielleicht sogar einen zeitlichen oder finanziellen Aufwand betreiben. Auch ist nicht jede Spende ohne kleineren oder größeren Eingriff möglich, weshalb die Spendenbereitschaft je nach Art der Spende schwankt. Als sehr hoch gilt sie beispielsweise bei der Blutspende. Vor allem im Rahmen von Aktionen, die von einigen Vereinen oder sogar in manchen Firmen regelmäßig organisiert werden, erklären sich stets zahlreiche Personen zu einer Blutspende bereit. Natürlich müssen solche Aktionen immer freiwillig sein. Etwas geringer ist die Spendenbereitschaft, wenn es sich um größere Eingriffe handelt, wie bei der Spende von Gewebe, Eizellen oder Stammzellen. Dann handelt es sich bei den Spendern oft um Verwandte oder Bekannte der erkrankten Personen. Trotzdem machen beispielsweise die rund zwei Millionen Registrierten für eine Knochenmark- beziehungsweise Stammzellenspende deutlich, dass in Deutschland sehr viele Menschen bereit sind, durch eine Spende zu helfen, wenn davon ein anderes Leben abhängt.
Falls du dich nun dafür entschieden hast, selbst durch Spenden etwas Gutes zu tun, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wie du Spender werden und dich rechtlich absichern kannst, hängt von der Art der Spende ab. Für eine Organ- oder Gewebespende ist der Organspendeausweis sinnvoll. Zusätzlich kannst du deinen Willen explizit mündlich sowie schriftlich äußern, damit deine Angehörigen im Fall der Fälle richtig entscheiden. Bei Lebendspenden richtest du dich je nach Art der Spende an die zuständige Instanz. Dies kann zum Beispiel die Klinik sein, die DKMS oder eine Organisation für Haarspenden. Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, dabei stets auf die Seriosität der Anbieter zu achten und dich nur durch Profis behandeln zu lassen. Dann ist dein Risiko minimal und der Nutzen für die Empfänger maximal.
Fazit
Wahrscheinlich wirst du, ähnlich wie die meisten Menschen, nach dem Lesen dieser Zeilen hoffen, niemals eine derartige Spende zu benötigen. Tatsache ist aber: Jedes Jahr brauchen allein hierzulande Millionen von Menschen eine solche Spende, um wieder ihr altes Leben zurückzubekommen – oder um überhaupt weiterleben zu können. Wenn du das nächste Mal ein Banner mit der Aufschrift „Heute Blutspende“ siehst oder in den Nachrichten zu Stammzellenspenden aufgerufen wird, solltest du das bedenken. Denn die Spende, die jemand heute abgibt, kann morgen die Spende sein, die einem anderen Menschen das kostbarste Geschenk ist. Solidarität muss also nicht immer finanzieller Natur sein, sondern manchmal können von einer Spende sogar beide Seiten profitieren.
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