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Hörverlust vorbeugen – welche Maßnahmen helfen?

Hörverlust ist ein weitverbreitetes Gesundheitsproblem, das durch eine Vielzahl von Ursachen bedingt sein kann und Menschen aller Altersgruppen betrifft. Dieser Text beleuchtet die verschiedenen Auslöser für eine Minderung der Hörfähigkeit, von altersbedingter Abnutzung bis hin zu äußeren Einflüssen wie Lärm und Lebensstil. Es werden die vielfältigen Ursachen und Risikofaktoren für Hörverlust untersucht und präventive Maßnahmen vorgestellt, um die Gesundheit der Ohren zu schützen und zu erhalten. Der Fokus liegt dabei auf praktischen Tipps und Ratschlägen zur Vermeidung von Hörverlust, einschließlich des Schutzes vor Lärm, der richtigen Ohrenhygiene und dem bewussten Umgang mit potenziell schädlichen Gegenständen. Dieser Leitfaden dient als umfassende Informationsquelle für alle, die ihre Ohren und damit ihre Lebensqualität langfristig bewahren möchten.

Wie entsteht ein Hörverlust?

Eine Minderung der Hörfähigkeit kann aus verschiedenen Ursachen resultieren. Im Alter werden die Ohren zunehmend schlechter, da die Haarsinneszellen im Innenohr im Laufe der Zeit Schaden nehmen. Auch der Hörnerv sowie das Hörzentrum sind von altersbedingtem Verschleiß betroffen. Dieser lässt sich kaum verhindern.

Neben dem natürlichen Alterungsprozess können Vererbung und verschiedene Erkrankungen eine Hörminderung bedingen. Auch der individuelle Lebensstil nimmt auf die Hörqualität Einfluss. Alkohol sowie Nikotin wirken sich auf den Hörsinn aus. Ein übermäßiger Alkoholgenuss sowie starkes Rauchen zählen zu den Risikofaktoren für Schwerhörigkeit. Gleiches gilt für bestimmte Medikamente wie Entwässerungspräparate.

Zu den beeinflussbaren Faktoren, die einen Hörverlust nach sich ziehen können, gehört Lärm. Eine Lärmdauerbelastung ist die häufigste Ursache für ein zunehmend schlechteres Gehör. Auch eine temporäre Extrembelastung kann den Hörnerv empfindlich schädigen und dadurch zu einer geminderten Hörfähigkeit führen. Zudem wirkt sich Lärmstress negativ auf die Gesundheit aus. Über die aus Lärm resultierenden Stressreaktionen klärt unter anderem das Umweltbundesamt auf.

Welche Maßnahmen helfen dabei, einem Hörverlust vorzubeugen?

Die Ohren sind nicht nur in Bezug auf Lärm empfindlich. Auch Ohrenschmalz, Fremdkörper oder Wasser können das Gehör kurzzeitig beeinträchtigen und sogar langfristige Hörminderungen nach sich ziehen. Betroffene können sich jedoch auf hochwertige Hörgeräte zurückgreifen, um sich ihre Lebensqualität zurückzuholen. Möchtest Du diesem Risiko vorbeugen, sind die folgenden Tipps hilfreich:

Lärmschutz

Lärm geht auf die Ohren und auf die Gesundheit. Daher ergibt es Sinn, sich vor einer hohen Lärmbelastung zu schützen. Beim Besuch der Disco oder eines Konzerts kann die Lautstärke zumindest kurzzeitig 130 Dezibel überschreiten. Bei einer dauerhaften Schallbelastung in dieser Höhe droht ein Hörverlust, der beinahe an Taubheit grenzt. Betroffene können nur noch extrem laute Geräusche wahrnehmen. Um sich vor dieser Lärmschwerhörigkeit zu schützen, empfiehlt sich bei Musikveranstaltungen ein Gehörschutz in Form von Ohrenstöpseln. Bist Du an Deinem Arbeitsplatz einem dauerhaft hohen Lärmpegel ausgesetzt, brauchst Du ebenfalls einen Schutz für die Ohren. Dieser ist meist vorgeschrieben, wenn die Dauerlärmbelastung 80 Dezibel übersteigt. Diese Lautstärke entspricht in etwa dem Motorengeräusch eines Motorrads bei voller Fahrt.

Hygiene

Die Ohren brauchen eine gute Pflege, um reibungslos bis ins Alter zu funktionieren. Um sie von Schmutz zu befreien, wäschst Du die Ohrmuschel sowie den Bereich hinter dem Ohr mit Wasser und milder Seife. Anschließend spülst Du vorsichtig nach und trocknest die Haut mit einem weichen Tuch ab.

Die sanfte Ohrenreinigung kann ebenfalls dabei helfen, Ohrenschmalz zu lösen. Vermeide bei der Ohrenpflege Wattestäbchen. Bohrst Du mit ihnen in Deinem Ohr, können Verletzungen drohen. Zudem besteht die Gefahr, dass das Stäbchen Ohrenschmalz tiefer ins Ohr drückt. Die Folge: Cerumen verstopft den Gehörgang und führt dadurch zu einer Hörminderung.

Tritt ein Hörverlust aufgrund von Ohrenschmalz auf, empfiehlt sich der zeitnahe Besuch beim Ohrenarzt. Dieser entfernt den gebildeten Pfropf fachmännisch.

Infektionsvorbeugung

Dringt Wasser in die Ohren ein, können sich schnell Bakterien und andere Keime ansammeln. Zudem wird der natürliche Schutzfilm des Ohrs beeinträchtigt, sodass das Infektionsrisiko ansteigt. Die daraus resultierende Entzündung verursacht starke Schmerzen und kann sogar die Hörknöchelchen angreifen. Zu den typischen Anzeichen dieser Bade-Otitis zählen:

  • Druckgefühl und Schmerzen im Ohr nach dem Baden oder Tauchen
  • Berührungsempfindlichkeit und Jucken am Ohr nach ein bis zwei Tagen
  • Schmerzen bei jeder Berührung am Ohr

Liegt eine Ohrenentzündung vor, kann sich die Haut am Gehörgang röten und anschwellen. Manchmal fließt zudem Sekret aus dem Ohr. Einer wasserbedingten Otitis lässt sich vorbeugen, indem Du auf das Tauchen in Badewanne, Pool oder Meer verzichtest.

Vorsicht

Ist das Ohr verstopft, kann neben dem Ohrenschmalz ein Fremdkörper dafür verantwortlich sein. Online werden teils kuriose Geräte angeboten, um das Ohr zu reinigen. Ob Wachsstäbchen oder Ohrenschmalzzange – diese Utensilien können die empfindlichen Härchen im Innenohr schädigen und dadurch zu einem Hörverlust führen. Um das zu vermindern, halte Dich an das einfache Credo: Steck Dir nichts ins Ohr.

Quelle der Bilder : audibene GmbH

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Gesundheitstipps

Wenn die Ohren verstopft sind

Junge Frau mit Schmalzpfropf im Ohr hört nicht mehr richtig.
Falsche Ohrreinigung kann das Hörvermögen negativ beeinträchtigen.

Ist es nötig, die Ohren innen zu reinigen?

Gesunde Ohren haben einen Selbstreinigungsmechanismus. Deshalb ist es im Normalfall nicht notwendig, das Ohrinnere zu reinigen. Viele tun es trotzdem und verwenden Wattestäbchen oder manchmal auch sehr kuriose Gegenstände wie Haarklammern, um das Ohrenschmalz aus dem Gehörgang zu entfernen. Doch das ist überflüssig und mitunter sogar gefährlich. Im Gehörgang befinden sich feine Härchen, die das Ohrenschmalz nach außen befördern, ganz automatisch. Diese Härchen bewegen sich. Umso mehr, wenn du Kaubewegungen machst. Manchmal reinigt sich das Ohr allerdings nicht ausreichend selbst.

Ein Schmalzpfropf kann das Hören beeinträchtigen

Fühlt sich dein Ohr an, als wäre Watte darin? Das kann passieren, wenn das Ohr mehr Ohrenschmalz produziert als gewöhnlich. Dann schafft es der Selbstreinigungsmechanismus nicht, das Ohrenschmalz schnell genug abzutransportieren. Ein Ohrenschmalzpfropf entsteht, der das Hören eingeschränken kann. Bei manchen Menschen bildet sich so ein Pfropf schneller, weil der Gehörgang sehr eng ist. Dann führen schon geringe Mengen an Ohrenschmalz zu einem unangenehmen Gefühl im Ohr. Mit dem Alter kann die Selbstreinigungsfähigkeit ebenfalls nachlassen. Deshalb brauchen ältere Menschen häufiger Hilfe bei der Pflege der Ohren.

Bei Pfropfenbildung hilft der HNO-Arzt

Missempfindungen im Ohr können auch entstehen, wenn nur wenig Ohrenschmalz im Gehörgang eintrocknet, weil es zwischen den Härchen festsitzt. Das Ohr fängt dann im Inneren an zu jucken. Die häufigsten Beschwerden in diesem Zusammenhang sind Juckreiz, Entzündungen und Pfropfenbildung. Wenn das passiert, ist es wichtig, den Gehörgang sehr vorsichtig zu reinigen. Hat sich vor dem Trommelfell ein großer Pfropf gebildet, der für eine spürbare Einschränkung des Hörvermögens verantwortlich ist, ist ein Termin beim HNO-Arzt notwendig. Er spült das Ohr vorsichtig frei und gibt dir Informationen über die korrekte Reinigung der Ohren.

Senior lässt Ohrenschmalz beim HNO-Arzt entfernen.
Der HNO-Arzt ist Spezialist für die Ohren und weiß genau, was gut für die Ohren ist. Er hat Möglichkeiten, auch einen hartnäckigen Schmalzpfropfen auf schonende Weise zu entfernen.

Warum entsteht überhaupt Ohrenschmalz?

Im Gehörgang befinden sich Hautdrüsen, die ständig ein Sekret produzieren. Bei Ärzten heißt dieses Sekret Cerumen. Es setzt sich aus Talg, Schweißdrüsensekret und kleinsten Schmutzpartikeln zusammen. Cerumen ist kein Dreck, kein Schmutz, sondern ein Sekret mit einer sehr wichtigen Funktion. Es hält die Haut feucht und geschmeidig und befördert Staub und Schmutz aus dem Ohrinneren in Richtung Ohrmuschel. Cerumen enthält Lysozym, ein Enzym das desinfizierend wirkt und Bakterien abtötet.

Die Ohren richtig sauber machen

Für viele ist der Juckreiz im Ohr ein Grund zu Wattestäbchen oder Ähnlichem zu greifen, um das Ohrenschmalz damit zu entfernen. HNO-Ärzte warnen allerdings seit Jahren, dass das nicht gut für die Ohren ist. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe:

  • Mit dem starren Wattestäbchen kannst du dir das Ohr verletzen und das Trommelfell beschädigen.
  • Das Ohrenschmalz gelangt durch falsche Reinigung noch tiefer in den Gehörgang, wo es sich vor dem Trommelfell ansammelt und für Hörbeeinträchtigungen verantwortlich ist.
  • Wer zu häufig Wattestäbchen benutzt, irritiert die Haut im Gehörgang.
  • Ohrenschmalz soll die empfindliche Haut schützen, vor Austrocknung und vor Bakterien. Wird das Ohrenschmalz immer entfernt, können Ekzeme und Entzündungen die Folge sein.
  • Wattefusseln können in den feinen Härchen im Gehörgang hängen bleiben und heftigen Juckreiz verursachen.

Wattestäbchen eignen sich für vieles, beispielsweise um Medikamente oder Kosmetik auf die Haut aufzutragen, technische Geräte und Kleinteile zu reinigen oder um Salben sauber aus kleinen Tiegeln zu entnehmen. Aber: Wattestäbchen eignen sich nicht, um damit den Gehörgang zu reinigen.

Innenansicht des menschlichen Ohres.
Das menschliche Ohr ist ein empfindliches und sehr hoch entwickeltes Organ, das über einen gut funktionierenden Selbstreinigungsmechanismus verfügt.

Ohren mit Wasser spülen

In der Apotheke gibt es spezielle Präparate, die dabei helfen, Ohrenschmalzrückstände aus dem Gehörganz zu lösen und sie anschließend aus dem Gehörgang zu spülen. Viele davon sind mit Meerwasser. Allerdings ist eine Ohrspülung aufwendig und funktioniert nicht bei jedem gleich gut. Es gibt auch Produkte auf chemischer Basis, die das Cerumen auflösen. Warmes Wasser oder lauwarmer Kamillentee eignen sich ebenfalls für eine Spülung der Ohren. Das ist alles besser als Ohrenstäbchen.

Wenn deine Ohren ohnehin immer etwas trocken sind, kannst du ein paar Tropfen Öl hineinträufeln, beispielsweise Oliven- oder Walnussöl.

Mit einem Klistier ist die Ohrreinigung einfacher

Wer zuhause eine Ohrenspülung machen möchte, braucht meistens ein Hilfsmittel. Klistiere oder Klistierspritzen eignen sich sehr gut dazu. Sie sehen wie ein kleiner Blasebalg aus. Damit spritzt du warmes Wasser mit festem Druck in deinen Gehörgang und wiederholst dies mehrmals. Mit speziellen Ohrentropfen lässt sich das Ohrenschmalz vorher aufweichen.

Wenn die Spülung nicht hilft, ist ein Arztbesuch notwendig. Der HNO-Arzt führt eine professionelle Ohrenspülung durch. Der Ohrenarzt kann bei einer Untersuchung anschließend auch feststellen, wo der häufige Juckreiz herkommt und etwas gegen die Ursache tun. Er kann festsitzende Pfropfen entfernen und Ekzeme behandeln.

Absauger für die Ohren

Im Handel gibt es elektrische Ohrreiniger, die über einen kleinen Absaugschlauch schonend Wasser und auch überschüssiges Ohrenschmalz entfernen. Diese Geräte eignen sich allerdings nur bedingt zum Reinigen der Ohren. Damit das Absaugen richtig funktioniert, musst du zuvor die Ohren mit Öl vorbehandeln. Insgesamt dauert die Reinigung genauso lange wie eine Ohrspülung, die wesentlich schonender für deine Ohren ist.

Ohren brauchen sanfte Pflege

Deine Ohren sind zarte Organe, die sanfte Pflege brauchen. Beschränke dich beim Reinigen der Ohren auf den äußeren Teil. So weit wie der kleine Finger ohne Druck hineinpasst, kannst du den Gehörgang reinigen. Den Rest erledigen die feinen Härchen und der Mechanismus, der beim Kauen verstärkt wird. Viel kauen hilft also dabei, die Ohren zu reinigen. Bei Juckreiz oder kleineren Ablagerungen sind Spülungen hilfreich. Hartnäckige Schmalzansammlungen, anhaltender Juckreiz oder Hörbeeinträchtigungen sollte sich ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt ansehen.