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Mundgeruch

Junge Frau mit Mundgeruch zeigt auf ihre belegte Zunge und Rachen.
Bei übel riechendem Atem sind nicht immer mangelnde Mundhygiene und falsches Essen die Ursachen. Mundgeruch (Halitosis) kann auch die Folge von diversen Krankheiten sein.

Wie entsteht Mundgeruch?

Mundgeruch gibt es in zwei Formen. Als „Foetor ex ore“, das bedeutet übler Geruch (nur) aus dem Mund, oder als „Halitosis“. Halitosis bezeichnet eine unangenehme Ausatemluft, die auch beim Ausatmen durch die Nase (bei geschlossenem Mund) wahrgenommen werden kann. Generell hat jeder Mensch einen ganz eigenen Mundgeruch, der ihn von anderen Menschen unterscheidet. Dein ganz individueller Mundgeruch hängt unter anderem ab von der chemischen Zusammensetzung deines Speichels, den Bakterien in deiner Mundhöhle, Ausdünstungen aus deiner Speiseröhre und deinen Atemwegen, aber auch von den Speisen und Getränken, die du zu dir genommen hast.

Übel riechender Mundgeruch entsteht durch flüchtige Schwefelverbindungen. Diese und auch andere Gase werden frei, wenn Bakterien Speisereste, Blut und totes Gewebematerial zersetzen. Normalerweise herrscht in deiner Mundhöhle ein harmonisches Miteinander von sogenannten aeroben Bakterien (brauchen Sauerstoff) und anaeroben Bakterien (brauchen keinen Sauerstoff). Gewinnen die anaeroben Bakterien die Oberhand, entsteht Mundgeruch. Bakterien, die ohne Sauerstoff auskommen, fühlen sich besonders wohl in deinen Zahnzwischenräumen, zwischen Zahn und Zahnfleisch, in den Backentaschen und auf deiner Zunge. Die anaeroben Bakterien ernähren sich von den Resten, die zwischen deinen Zähnen hängen bleiben. Bei der Zersetzung werden übel riechende Schwefelverbindungen frei. Je mehr Reste von insbesondere zucker- und eiweißhaltigen Lebensmitteln in deiner Mundhöhle verbleiben, umso intensiver vermehren sich die anaeroben Bakterien. Schlechter Atem entsteht.

Was verursacht Mundgeruch?

Auslöser für kurzfristig übel riechenden Atem können der Genuss bestimmter Lebensmittel und Getränke sein. Dauerhafter Mundgeruch hat seine Ursache in der Regel in Erkrankungen der Mundhöhle. Aber auch andere Erkrankungen können sich durch einen ganz speziellen Atemgeruch bemerkbar machen.

  • Ernährung und Getränke: Kurzfristiger Mundgeruch kann durch den Verzehr von Knoblauch und rohen Zwiebeln entstehen. Trinkst du größere Mengen an Milch und isst du viel Fisch kann es durch die schwefelhaltigen Abbauprodukte der Eiweiße ebenfalls zu kurzfristigem Mundgeruch kommen. Auch eine einseitige Ernährung mit zu viel Eiweiß und Zucker kann schlechten Atem verstärken.
  • Genussmittel wie Nikotin, Alkohol und Koffein können für Mundgeruch sorgen.
  • Zahnerkrankungen: Für dauerhaften Mundgeruch können unter anderem Karies, Zahnfleischentzündungen (Gingivitis), Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) oder Zahnwurzelentzündungen verantwortlich sein. Bei Karies und Zahnfleischentzündungen riecht dein Atem in der Regel leicht faulig.
  • Schlecht sitzende Zahnprothesen, Inlays, Implantate, Zungenpiercings.
  • Zahnstein und starker Zahnbelag.
  • Mundschleimhaut: Zungenbelag oder eitrige Entzündungen der Mundschleimhaut können Mundgeruch auslösen. Auch eine trockene Mundschleimhaut fördert die Entstehung von Mundgeruch, denn in eine trockene Mundschleimhaut können sich geruchsproduzierende Bakterien leichter einnisten. Eine trockene Mundschleimhaut kann beim Schlafen mit offenem Mund, beim Schnarchen oder als Nebenwirkung bestimmter Medikamente entstehen.
  • Pilzinfektionen im Mund wie Mundsoor.
  • Medikamente: Appetitzügler (Anorektika), bestimmte Nervenmedikamente, Antidepressiva, Antipsychotika (Neuroleptika), Arzneien gegen unkontrollierte Blasenentleerung (Anticholinergika) sowie Blutdrucksenker (Antihypertensiva) können die Speichelflussrate in deinem Mund verringern. Speichel schwemmt im Normalfall Bakterien und Speisereste fort. Ist dieser Prozess durch eine verringerte Speichelflussrate gestört, kann es zu Mundgeruch kommen. Die Speichelbildung nimmt im Alter naturgemäß ab. Senioren sind daher häufig von Mundgeruch betroffen.
  • Erkrankungen des Rachenraumes: Rachen- oder Kehlkopfentzündungen oder eine chronische Mandelentzündung können Auslöser für Mundgeruch sein.  Ebenfalls können durch Ösophagusdivertikel, das sind Ausbuchtungen der Speiseröhrenwand, Essensreste zurückbleiben. Deren Zersetzung kann zu Mundgeruch führen.
  • Erkrankungen der Atemwege: Mundgeruch verursachen können beispielsweise Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung), chronische Bronchitis oder Lungenentzündung. Ursachen und Therapie von Bronchitis.
  • Gastritis und Sodbrennen: Bei Mundgeruch in Folge einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder saurem Aufstoßen (Sodbrennen oder Reflux) riecht dein Atem in der Regel säuerlich. Hilfe bei Sodbrennen. Was tun bei Gastritis? 
  • Diabetes: Ist dein Diabetes durch stark schwankende oder dauerhaft zu hohe Blutzuckerwerte schlecht eingestellt, kann es zu Mundgeruch kommen, der an den Geruch von Nagellackentferner erinnert.
  • Strenges Fasten: Auch wenn du längere Zeit streng gefastet hast, kann es zu einem ganz speziellen Mundgeruch kommen. Dein Atem kann dann nach Aceton (wie Nagellackentferner) riechen.
  • Eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion: Ist die Funktion deiner Leber dauerhaft gestört, kann dein Atem süßlich riechen. Bei Leberversagen oder Leberkoma kann er nach frischer Leber riechen. Ist die Funktion deiner Nieren stark eingeschränkt, kann sich das durch einen Uringeruch oder Ammoniak-Geruch deines Atems bemerkbar machen.
  • Rauchen: Der Atem von Rauchern riecht oft stechend.
  • Mangelnde Mundhygiene: Nach den Mahlzeiten sitzen oft Essensreste in deinen Zahnzwischenräumen, in Zahntaschen und in Zahnlücken. Werden die Essensreste beispielsweise durch Zähneputzen, Zahnpflegekaugummis oder die Benutzung von Zahnseide nicht entfernt, zersetzen Bakterien die Nahrungsreste. Dabei entstehen unter anderem flüchtige Schwefelverbindungen, die für den üblen Mundgeruch verantwortlich sind.
  • Auch bei guter Mundhygiene kann Mundgeruch auftreten. Das kann daran liegen, dass sich geruchsbildende Bakterien in Nischen wie Zahnzwischenräumen, Zahnfleischtaschen, Zungenrücken oder zerklüfteten Rachenmandeln ansiedeln. Die schwefelhaltigen Gase verursachen jedoch nicht nur schlechten Atem, sondern können auch einen schädlichen Einfluss auf den Zahnhalteapparat haben.

Wie riecht Mundgeruch?

Wenn du deinen Mundgeruch nicht selbst an dir wahrnimmst, geht es dir wie vielen anderen Menschen auch. Einerseits hast du dich an deinen eigenen Atem gewöhnt. Andererseits ist Mundgeruch ein heikles Thema, worauf dich andere Menschen wahrscheinlich ungern ansprechen. Umso peinlicher wird es dann, wenn du bemerkst, dass dein Gegenüber die Nase rümpft und ein paar Schritte vor dir zurückweicht.

Doch fast jeder Mensch hat morgens nach dem Aufwachen einen komischen Geschmack im Mund und Mundgeruch. Denn im Schlaf wird weniger Speichel produziert. Das kann die Vermehrung der Bakterien in deiner Mundhöhle fördern und so die Ansammlung stinkender Abbauprodukte begünstigt. Mundgeruch am Morgen kann in der Regel leicht durch die richtige Mundhygiene beseitigt werden.

Der durch den Genuss bestimmter Nahrungsmittel (Knoblauch, Zwiebeln) verursachte Mundgeruch hält ebenfalls nur kurzfristig an. Vermehren sich jedoch die Bakterien im Mund- und Rachenraum wegen schlechter Mundhygiene übermäßig, werden bei der Zersetzung von Nahrungsresten auch mehr geruchsintensive Abbauprodukte frei. Der strenge, ranzige Mundgeruch ist charakteristisch für frei werdende Schwefelverbindungen.

Ein ganz spezieller Mundgeruch kann von bestimmten Erkrankungen ausgelöst werden. Azeton-Geruch (in etwa wie bei Nagellackentferner) tritt häufig bei schlecht eingestelltem Diabetes oder bei längeren strengen Fastenzeiten auf. Ist deine Leber- und Nierenfunktion stark eingeschränkt kann sich das durch einen Ammoniak-Geruch (wie faule Eier) des Atems bemerkbar machen. Oft riecht es auch nach Erde. Bei Gastritis und Sodbrennen ist säuerlicher Mundgeruch häufig. Bist du Raucher, dann kann dein Atem für Nichtraucher stechend nach „Aschenbecher“ riechen. Hast du hingegen ein Lungenleiden, kann sich das für dein Gegenüber in eiterigem, süßlichen Atemgeruch bemerkbar machen.

Wenn sich ein Mensch seinen Mundgeruch nur einbildet, ohne dass der schlechte Atem tatsächlich vorhanden ist, leidet er möglicherweise an Halitophobie. Das ist eine Form der Angststörung. Wissenswertes zu Ursachen und Therapien von Angststörungen.

Welcher Arzt hilft bei Mundgeruch?

Sind die Ursachen für deinen Mundgeruch offensichtlich, wie zum Beispiel eine Alkoholfahne oder der Genuss von rohen Zwiebeln im Salat, bessert sich dein Atem meist von selbst wieder. Immer vorausgesetzt, dass deine Mundhygiene stimmt.

Wenn du dauerhaft den Eindruck hast, dass dein Atem übel riecht oder wenn du öfter von anderen Personen darauf angesprochen wirst, solltest du zum Hausarzt gehen. Der Hausarzt, Praktischer Arzt oder Facharzt für Allgemeinmedizin kann dich gegebenenfalls zur Weiterbehandlung an einen Zahnarzt, einen Fachzahnarzt für Parodontologie (Parodontologe), einen Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde oder einen Facharzt für Innere Medizin (Internist) überweisen. Manche Ärzte und Kliniken haben spezielle Sprechstunden für Halitosis-Patienten eingerichtet.

Bei Menschen, die überzeugt sind, einen schlechten Atem zu haben, aber weder die Mitmenschen noch ein Arzt können das bestätigen, kann eine Wahrnehmungsstörung namens Halitophobie oder Pseudo-Halitosis der Grund sein. Zur Diagnose und Therapie kann die Hilfe eines Psychiaters nötig werden. Ein Neurologe (Facharzt für Neurologie) kann gefragt sein, wenn der Verdacht auf einen Gehirntumor vorliegt, der zu falschen Geruchseindrücken führt. Was ist ein Facharzt für Neurologie?

Untersuchungen bei Mundgeruch

Indem dein Arzt in einem bestimmten Abstand zu dir an deiner Atemluft riecht, kann er feststellen, ob du tatsächlich unter Mundgeruch leidest. Diese subjektive Geruchsbestimmung nennt sich organoleptische Mundgeruchsbestimmung. Anhand des Geruchs können sich Hinweise auf eventuelle Krankheiten als Verursacher deines Mundgeruchs ergeben. Lies mehr darüber unter Mundgeruch: Symptome.

Um Krankheiten als Ursache von deinem Mundgeruch ausschließen zu können, untersucht dein Arzt in der Regel deine Zähne, deine Mundhöhle, deine Nasennebenhöhlen, deine Atemwege und deinen Mund-und Rachenraum. Er kann dich nach Fastenkuren, nach Vorerkrankungen wie beispielsweise Diabetes und nach deinem Alltag, beruflichem und privatem Stress fragen sowie nach Ernährungsverhalten und Alkohol- und Nikotingenuss. Finden sich hier keine Ursachen für deinen Mundgeruch, kann eine Abklärung eventueller Magenerkrankungen nötig werden.

Mit einem sogenannten Halimeter kann dein Arzt die Zusammensetzung deiner Atemluft ermitteln und den Anteil der schwefelhaltigen flüchtigen Komponenten bestimmen. Normalerweise besteht die ausgeatmete Luft eines Menschen aus etwa 78 Prozent Stickstoff, 17 Prozent Sauerstoff, vier Prozent Kohlendioxid und Wasserdampf sowie ein Prozent weiterer Gase. Zu den weiteren Gasen gehören die Geruchsstoffe, die darüber entscheiden, ob und wie du aus dem Mund riechst. Über den Halimeter kann die Menge an flüchtigen Schwefelverbindungen gemessen werden, die die Bakterien in deiner Mundhöhle produzieren. Dieses Verfahren kann sowohl zur Erstuntersuchung eingesetzt werden, als auch zur begleitenden Kontrolle einer Therapie der Halitosis.

Mundgeruch Selbsttest

Um zu erkennen, ob deine Atemluft übel riecht, reicht es in der Regel nicht, in die vor Mund und Nase gehaltene Handinnenfläche zu hauchen. Folgende Mundgeruch-Tests können dir Hinweise auf schlechten Atem geben:

  1. Einspeicheln: Spucke ein paar große Tropfen Speichel in ein möglichst kleines Glas. Verschließe das Glas luftdicht mit einem Glasuntersetzer, Pappdeckel oder ähnlichem. Nach fünf Minuten den Deckel abnehmen und riechen.
  2. Luft einfangen: Atme in einen geruchslosen Beutel mehrfach aus und halte den Beute nach jedem Ausatmen gut zu. Gehe anschließend mit dem zugehaltenen Beutel in einen vorher gut ausgelüfteten Raum. Nun den Beutel vor deiner Nase aufmachen und riechen.
  3. Handgelenk ablecken: Wasche dein Handgelenk gut mit Wasser (ohne Seife) ab. Nun streckst du deine Zunge aus und leckst kräftig über dein Handgelenk. Lass die feuchte Haut etwa 30 Sekunden antrocknen und riech anschließend an deinem Handgelenk.

Mundgeruch bekämpfen

Über vorübergehenden Mundgeruch wie nach übermäßigem Alkoholgenuss, nach einer Diät und nach dem Verzehr von Zwiebeln, Knoblauch, Rettich, Kohl sowie den Mundgeruch am Morgen muss du dir keine Sorgen machen. Vorübergehender Mundgeruch ist in der Regel nicht behandlungsbedürftig und verschwindet nach entsprechender Mundhygiene bald wieder.

Mundgeruch am Morgen und der schlechte Geschmack im Mund am Morgen lassen sich meist schon beheben, sobald du etwas gegessen hast. Durch das Kauen wird dein Speichelfluss angeregt. Das wiederum fördert die Selbstreinigung deiner Mundhöhle. Putzt du nach der Mahlzeit deine Zähne und deine Zunge und werden dadurch Nahrungsbestandteile entfernt und die Zahl der geruchsbildenden Bakterien kann reduziert werden.

Eine ausreichende Mundhygiene ist nicht nur für die Gesundheit deiner Zähne sehr wichtig. Regelmäßige Zahn- und Zungenreinigung kann  auch Mundgeruch vorbeugen. Regelmäßige Mundhygiene bedeutet mindestens zweimal täglich eine gründliche Zahnreinigung. Putze deine Zähne bitte immer von „rot“ nach „weiß“ und säubere auch deine Zunge mit speziellen Zungenreinigern. Dein Zahnarzt gibt dir gerne Tipps zur richtigen Mundhygiene.

Ist eine Erkrankung die Ursache für deinen Mundgeruch, bessert sich der schlechte Atem meist, sobald die auslösende Erkrankung erfolgreich behandelt wird.

Welche Hausmittel bei Mundgeruch?

Hast du Mundgeruch nach dem Genuss von Zwiebel und Knoblauch, kann das Kauen von frischer Petersilie helfen. Petersilie ist reich an ätherischen Ölen, deren intensives Aroma störende Gerüche kurzfristig überlagern kann.

Ebenso kurzfristig gegen Mundgeruch können die ätherischen Öle der Ingwer-Wurzel helfen. Schneide eine dünne Scheibe von der Ingwerknolle ab, lege sie auf die Zunge und lass es ein paar Minuten einwirken.

Da auch Mundtrockenheit einen schlechten Atem verursachen kann, solltest du ausreichend Wasser trinken (mindestens 1,5 Liter täglich), um deinen Speichelfluss anzuregen. Förderlich für den Speichelfluss kann die Zugabe von einem Schuss Zitronensaft ins Wasser sein.

Um die Ausbreitung von Fäulnisbakterien in der Mundschleimhaut zu unterdrücken, setzen viele Menschen auf die Hilfe der in zuckerfreiem Naturjoghurt enthaltenen Laktobazillen. Bitte beachte: die Herstellung einer gesunden Mundflora funktioniert nicht von heute auf morgen.

Pflanzenstoffe (Polyphenole) in schwarzem Tee sollen das Wachstum der geruchsverursachenden Bakterien hemmen.

Da Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut auch ein Grund für deinen Mundgeruch sein können, kannst du die Abheilung und Desinfektion durch tägliches Gurgeln mit ein paar Tropfen Gewürznelkenöl unterstützen. Akuter Mundgeruch kann auf diese Weise jedoch nicht wirklich verhindert werden.

Wenn du Kaugummi kaust und Pfefferminz-Pastillen lutschst, kann das deinen Mundgeruch zwar kurzfristig überdecken und die Speichelbildung fördern, langfristig hilft das in der Regel aber nicht. Außerdem kann der übermäßige Verzehr von Pfefferminzpastillen oder Pfefferminzbonbons abführend wirken.

Medikamente bei Mundgeruch

Mundwässer, die Alkohol und duftende Zusätze enthalten, lösen das Problem mit dem schlechten Atem in der Regel nicht wirklich. Denn die Mundwasser-Zusätze wie Menthol und Minze überdecken lediglich den Mundgeruch. Außerdem trocknet der in den Mundwässern enthaltene Alkohol deine Mundschleimhaut aus. Dein Mundgeruch kann sich dadurch noch verstärken.

Antibakterielle Mundspülungen gegen Mundgeruch und für frischen Atem enthalten meistens die Wirkstoffe Chlorhexidindigluconat, Zinkchlorid, Cetyl-Pyridin-Chlorid, Aminfluorid und Zinkfluorod, Triclosan und Wasserstoffperoxid. Diese Mundspülungen sollten nur über einen kürzeren Zeitraum (maximal zwei Wochen) eingesetzt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die natürliche Bakterienkultur in deinem Mund gestört wird. Dadurch kann dein Mundgeruch langfristig eher noch verstärkt werden. Denn in deiner Mundhöhle leben nicht nur die Bakterien, die für die Produktion von übel riechendem Mundgeruch verantwortlich sind. Auch viele andere Bakterien tummeln sich in deinem Mund in einem natürlichen Gleichgewicht, was es zu erhalten gilt.

Bitte beachte: Gurgellösungen, die Chlor oder Jod enthalten, können Zähne, Zunge, Zahnspangen und Zahnprothesen verfärben.

Chlorophyll-Dragees sollen die Bakterien hemmen, die geruchsintensive Stoffwechsel- und Abbauprodukte produzieren. Diese Bakterien mögen keinen Sauerstoff. Sie sind anaerob. Chlorophyll erhöht aber den
Sauerstoffanteil in deinem Mund und die geruchsbildenden Bakterien kommen somit in ein Milieu, in dem sie sich nicht vermehren können.

Mundgeruch vorbeugen

Wenn deinem Mundgeruch keine Krankheit zugrunde liegt, kannst du durch die richtige Ernährung dazu beitragen, schlechten Atem zu vermeiden. Iss viel frisches Obst und Gemüse, trink ausreichend (mindestens 1,5 Liter) Mineralwasser täglich. Schling dein Essen nicht hinunter. Kaue stattdessen ausreichend, das reinigt deine Zunge.

Die beste Vorbeugemaßnahme für Mundgeruch ist jedoch die richtige Mund- und Zahnhygiene. Dazu solltest du mindestens zweimal täglich die Zähne putzen. Bitte beachte: Nach dem Genuss von Saurem, was den Zahnschmelz angreift (Obst, Säfte, Salate mit Balsamico-Dressing etc.), warte bitte eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen. Für deine Zahnzwischenräume kannst du Zahnseide und/oder eine sogenannte Zwischenraumzahnbürste (Interdentalraumbürste) benutzen. Deine Zunge kannst du mit einem Zungenschaber reinigen. Bitte den Zungenschaber nicht zu stark aufdrücken und immer von hinten nach vorne schaben. Bekommst du beim Schaben im hinteren Bereich der Zunge einen Würgereiz, schließe deine Augen. Bei vielen Menschen verringert das den Würgereiz zumindest ein wenig.

Deinen Zahnarzt solltest du regelmäßig zur Zahnkontrolle und zur Entfernung von Zahnstein aufsuchen. Dein Zahnarzt kann auch mögliche Erkrankungen wie Zahnfleischentzündungen oder Parodontitis rechtzeitig entdecken und fachgerecht behandeln.

Wann verschwindet Mundgeruch wieder?

Je nach Ursache von deinem Mundgeruch sind auch die Heilungschancen verschieden. Sind bestimmte Nahrungsmittel der Auslöser von Mundgeruch, verschwindet der schlechte Atem nach einiger Zeit automatisch wieder. Vorausgesetzt natürlich, du verzichtest auf diese Nahrungsmittel.

Ist mangelnde Mundhygiene der Auslöser für den Mundgeruch, dann solltest du dir von deinem Zahnarzt die richtigen Reinigungstechniken zeigen lässt. Auch eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt, die Zahnstein und feste Beläge entfernt, kann bei Mundgeruch helfen. Ist eine Krankheit die Ursache für deinen Mundgeruch, so verschwindet der üble Atem in der Regel nach einiger Zeit, wenn eben diese Erkrankung fachgerecht behandelt wird.