Der Hämoccult-Test dient dazu, verborgene Mengen (okkultes) Blut in deinem Stuhl nachzuweisen. Der Hämoccult-Test wird zur Früherkennung von Darmkrebs eingesetzt, denn Tumore und Darmpolypen (Schleimhaut-Ausstülpungen) bluten manchmal. Der Blutanteil in deinem Stuhl ist dabei aber so gering, dass er mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist und erst durch den Stuhltest nachgewiesen werden kann.
Wenn der Hämoccult-Test in deinen Ausscheidungen Blut nachweist, wird das Testergebnis als „positiv“ bezeichnet. Zeigt der Stuhltest kein Blut im Stuhl an, wird das Testergebnis als „negativ“ bezeichnet. In diesem Fall erfolgen in der Regel auch keine weiteren Untersuchungen. Wenn der Hämoccult-Test allerdings Blut anzeigt, wird dir dein Arzt wahrscheinlich zu einer Darmspiegelung (Koloskopie) raten. Dadurch kann besser abgeklärt werden, woher das Blut stammt. Ablauf der Darmspiegelung.
Wie läuft der Hämoccult-Test ab?
Den Hämoccult-Test kannst du zu Hause im ersten Schritt selbst durchführen. Beim Hausarzt oder in der Apotheke erhältst du entsprechende Sets mit Testbriefchen oder Röhrchen. Bitte folge den Anweisungen auf dem Test und frage deinen Arzt oder Apotheker. In der Regel trägst du beim Hämoccult-Test eine etwa erbsengroße Menge Stuhl mit dem mitgelieferten Spatel auf das Testfeld eines Testbriefchens auf. Dann verschließt du das Briefchen oder Röhrchen. Das alles wiederholst du an drei aufeinander folgenden Stuhlgängen mit jeweils einem neuen Briefchen oder Röhrchen. Anschließend schickst du die Proben per Post an deinen Arzt oder gibst sie direkt in der Praxis ab.
Im zweiten Schritt des Hämoccult-Tests wird im Labor eine Speziallösung auf die Rückseite der Testfelder geträufelt. An der Verfärbung kann dein Arzt erkennen, ob sich Blut in deiner Stuhlprobe befunden hat.
Was musst du beim Stuhltest beachten?
Die Form der Toilette ist zur Gewinnung der Stuhlprobe wichtig. Bei einem sogenannten Tiefspülbecken landen deine Ausscheidungen direkt im Wasser und sind somit für die Probe unbrauchbar. Um das „Hineinplumpsen“ zu vermeiden, kannst du Toilettenpapier in die Toilette legen und dich schräg hinsetzen, so dass der Kot im Randbereich der Toilette hängenbleibt. Bei manchen Stuhltests wird eine Kunststoffhalterung oder ein Papierstreifen mitgeliefert, um den Stuhl rechtzeitig aufzufangen.
Ernährung vor und während des Hämoccult-Tests: Drei Tage vorher und an den Tagen, an denen du die Kotproben entnimmst, bitte keine Lebensmittel essen, die hauptsächlich aus tierischem Blut und rohem Fleisch bestehen. Blutwurst, blutig gegartes Steak, aber auch Mettbrötchen und Tartar können beispielsweise die Testergebnisse verfälschen. Ebenso Bananen, Brokkoli und Blumenkohl sowie größere Mengen an Vitamin C.
Aussagekraft der Testergebnisse: Der Hämoccult-Test wird bei der Darmkrebs-Vorsorge eingesetzt, doch er kann Darmkrebs nicht sicher ausschließen. Denn die Darmschleimhaut blutet bei Darmkrebs zwar häufig, jedoch nicht dauerhaft. Wenn der Hämoccult-Test also an den „blutungsfreien“ Tagen durchgeführt wird, ist er wenig aussagekräftig. Außerdem bedeutet das Hämoccult-Untersuchungsergebnis „Blut im Stuhl“ nicht automatisch, dass eine Krebserkrankung vorliegt. Das Testergebnis „Blut im Stuhl“ kann beim Hämoccult-Test zum Beispiel durch bestimmte Speisen verfälscht sein oder von einer Wunde im Darm herrühren. Mit einer Darmspiegelung kann dein Arzt deine Darmgesundheit in der Regel am besten überprüfen. Lies, wie du dich auf die Darmspiegelung vorbereiten kannst.
Bei der Darmspiegelung oder Koloskopie untersucht der Gastroenterologen deinen Dickdarm (Kolon) und die ersten Zentimeter deines Dünndarms. Das geschieht mit Hilfe eines sogenannten Koloskops, das über den After in den Darm geschoben wird. Das Koloskop ist – vereinfacht gesagt – ein flexibler Schlauch, der mit einer Lichtquelle und einer Kamera ausgestattet ist. Die erhaltenen Bilder vom Inneren des Dickdarms schaut dein Arzt auf einem Monitor an. Über das Koloskop kann dein Arzt außerdem Instrumente einführen, um Proben der Darmschleimhaut zu entnehmen oder um kleinere Operationen durchzuführen. Hierzu gehört beispielsweise die Entfernung von Darmpolypen, was als Polypektomie bezeichnet wird. Darmpolypen sind zunächst gutartige Wucherungen der Darmschleimhaut, die entarten können und somit als Vorstufe von Darmkrebs gelten.
Warum zur Darmspiegelung?
Eine Darmspiegelung kann nicht nur im Rahmen der Darmkrebsfrüherkennung und gesetzlichen Darmkrebsvorsorge zum Einsatz kommen.
Besonders bei erblicher Vorbelastung, also wenn ein Familienmitglied schon einmal Darmkrebs hatte, sollte die eigene Darmgesundheit regelmäßig kontrolliert werden.
Auch bei der Diagnose von chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa wird die Dickdarmspiegelung eingesetzt.
Um Symptomen wie Blut im Stuhl, lang anhaltende Bauchschmerzen oder unerklärlichem Gewichtsverlust auf den Grund zu gehen, kann die Koloskopie hilfreich sein.
Ebenso bei sogenanntem Teerstuhl, das sind schwarze Verfärbungen des Stuhls aufgrund von Blutungen im oberen Verdauungstrakt. Wenn hier die Magenspiegelung (Gastroskopie) unauffällig ist, kann mit Hilfe der Darmspiegelung versucht werden, die Ursache zu finden.
Lassen sich durch den sogenannten Hämoccult-Test geringe Mengen nicht sichtbaren Blutes im Stuhl nachweisen, dient die Darmspiegelung zum Nachweis der Blutungsquelle im Darm. Lies mehr über den Ablauf des Hämoccult-Tests.
Gutartige Ausstülpungen der Darmwand, Divertikel genannt, und Entzündungen der Divertikel lassen sich mit Hilfe des Koloskops ebenso aufspüren wie Gefäßveränderungen im Darm oder Durchblutungsstörungen der Darmwand.
Eine Darmspiegelung dient außerdem als Kontrolluntersuchung nach einem Darmtumor oder nach Entfernung von Darmpolypen.
Und nicht zuletzt können mit Hilfe der Koloskopie häufig größere Operationen vermieden werden, weil sich beispielsweise Vorstadien von Darmkrebs, die sogenannten Darmpolypen, über das Endoskop entfernen lassen.
Eine virtuelle Koloskopie, für die bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) erforderlich sind, bieten spezielle radiologische Zentren oder Kliniken für Koloskopie an.
Wie kannst du dich auf die Koloskopie vorbereiten?
Gerade weil im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen oder bei bereits bestehenden Problemen ein schlechtes Ergebnis befürchtet wird, haben viele Menschen Angst vor der Darmspiegelung. Doch sie kann Leben retten, wenn frühzeitig erkannt wird, dass im Darm etwas nicht stimmt. Das solltest du immer bedenken. Du musst dich auch nicht davor fürchten, dass die Koloskopie schmerzhaft ist. Spürbar ist in der Regel lediglich ein leichtes Drücken. Vor der Darmspiegelung kannst du auf Wunsch ein leichtes Beruhigungsmittel verabreicht bekommen, um ein wenig schläfrig und entspannter zu werden. Du kannst aber auch um eine Kurznarkose bitten, so dass du von der Darmspiegelung gar nichts mitbekommst.
Ernährung vor der Darmspiegelung
Vor der Koloskopie muss dein Dickdarm gründlich gereinigt werden, damit Stuhlreste die Untersuchung nicht behindern.
Bereits einige Tage vor der Darmspiegelung solltest du kein Vollkornbrot, Kiwis, Trauben und generell keine körnerhaltigen Lebensmittel mehr essen.
24 Stunden vor der Koloskopie solltest du komplett auf feste Speisen verzichten.
Am Vorabend vor der Darmspiegelung musst du ein starkes Abführmittel einnehmen und viel Wasser trinken.
Am Morgen der Koloskopie musst du nüchtern bleiben. Dazu musst du so lange eine mineralhaltige Spüllösung trinken, bis dein Darm nur noch eine klare Flüssigkeit ausscheidet.
Dein Arzt erklärt dir genau, was du wann tun musst. Er wird dir außerdem Blut abnehmen, um unter anderem die Gerinnungsfähigkeit deines Blutes zu testen. Das kann dann wichtig werden, wenn es beispielsweise beim Entfernen von Darmpolypen zu kleineren Blutungen kommt.
Bitte beachten: Durch die Spülbehandlung deines Darmes im Vorfeld der Darmspiegelung kann die Wirkung der Pille zur Empfängnisverhütung verloren gehen.
Ablauf der Darmspiegelung
Bei der klassischen Darmspiegelung, die in der Regel weniger als 30 Minuten dauert, wirst du mit leicht abgewinkelten Beinen in eine Seitenlage gebracht. Dein Arzt führt das Koloskop in deinen After ein und schiebt es bis zum Dünndarm vor. Damit der Schließmuskel sich besser überwinden lässt, wird der Analbereich mit einem Gleitgel eingecremt. Im weiteren Verlauf der Untersuchung folgt das Koloskop den Windungen des Darms, der von hinten nach vorne untersucht wird. Beim Zurückziehen des Koloskops wird Luft in den Darm geblasen. Durch diese sogenannte Luftinsufflation entfaltet sich dein Darm, so dass die gesamte Schleimhaut untersucht und eingesehen werden kann. Sieht dein Arzt während der Koloskopie Veränderungen an der Darmschleimhaut, kann er Gewebeproben zur Untersuchung im Labor entnehmen oder Darmpolypen mit einer Schlinge abtragen.
Die Virtuelle Koloskopie scannt den Bauchraum ab
Eine Virtuelle Koloskopie findet außerhalb deines Körpers statt. Mit Hilfe von Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) werden einzelne Schnittbilder erzeugt, die dann zu einem dreidimensionalen Bild deines Darmes zusammengesetzt werden. Dein Arzt kann nun am Bildschirm durch deinen Darm wandern und sieht Veränderungen wie beispielsweise Darmpolypen, Divertikel (Darm-Ausstülpungen) oder auch Tumore. Wie bei der klassischen Darmspiegelung müssen auch für die virtuelle Koloskopie vor der Untersuchung Abführmittel eingenommen werden, um den Darm zu säubern. Eingesetzt werden die CT-Kolonographie und die MR-Kolonographie, wenn die klassische Darmspiegelung als zu riskant angesehen wird. Ebenso, wenn wegen Verengungen des Darms eine normale Koloskopie nicht durchgeführt werden kann. Entdeckt der Arzt bei der virtuellen Koloskopie Veränderungen an der Darmschleimhaut, kann anschließend eine OP nötig werden.
Was ist nach der Darmspiegelung wichtig?
Solltest du vor der Koloskopie eine Beruhigungsspritze oder eine Kurznarkose bekommen haben, dann heißt es jetzt erst einmal: ausschlafen. Wenn du wieder wach bist, kannst du eine kleine, leichte Mahlzeit essen. Achtung: Nach einer Kurznarkose oder Beruhigungsspritze darfst du 24 Stunden lang nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Lass dich also nach der Darmspiegelung von deinem Partner, Freunden oder Bekannten vom Arzt oder aus der Klinik abholen und ruhe dich zu Hause unbedingt aus. Bitte sag deinem Arzt sofort Bescheid, wenn du nach der Darmspiegelung zu Hause Probleme bekommst, beispielsweise Blut im Stuhl hast oder keinen Appetit hast. Durch das Einblasen von Luft in den Darm (Luftinsufflation) kann es nach der Untersuchung zu Blähungen kommen, die aber meistens schnell wieder vergehen. Im Zweifelsfall gilt jedoch immer: Frag deinen Arzt um Rat!
Welche Risiken können bei der Koloskopie auftreten?
Die Darmspiegelung ist in der Regel ein risikoarmes und komplikationsloses Routineverfahren. In seltenen Fällen kann es trotz größter Sorgfalt des Arztes zu den folgenden Komplikationen kommen:
Darmwandverletzungen: Durch das Koloskop, Zusatzgeräte, dem Einblasen von Luft in den Darm und/oder beim Entfernen von Darmpolypen kann die Darmwand möglicherweise verletzt werden.
Perforation der Dickdarmwand: Ein Durchstoß (Perforation) der Dickdarmwand kommt nur sehr selten vor. Falls es aber doch einmal passiert, ist eine sofortige Operation nötig, um das Loch in der Darmwand zu verschließen und das Eindringen von Keimen in die Bauchhöhle zu verhindern.
Blutungen: Kleinere Blutungen, wie sie beispielsweise bei der Entnahme von Darmpolypen entstehen, hören in der Regel schnell von selbst wieder auf. Stärkere Blutungen können über das Koloskop zum Stillstand gebracht werden.
Allergische Reaktionen und Wechselwirkungen: Besondere Vorkehrungen werden für Allergiker getroffen, die auf verabreichte Beruhigungsmittel reagieren. Da Beruhigungsmittel auch bei Menschen mit Herz- und Lungenerkrankungen die Atmung und den Kreislauf beeinträchtigen können, ist möglicherweise ein längerer Aufenthalt in der Klinik oder der Praxis nötig. Das alles wird dein Arzt mit dir abklären.
Generell gilt: Während der gesamten Darmspiegelung befindest du dich unter ständiger ärztlicher Überwachung. Im Falle, dass Komplikationen auftreten, kann also sofort reagiert werden.
Gibt es Alternativen zur Darmspiegelung?
Bevor du dich für irgendeine diagnostische Methode zur Darmuntersuchung entscheidest, solltest du dich unbedingt über die entsprechenden Vor – und Nachteile von deinem Arzt aufklären lassen.
Der Hämoccult Test weist verborgene Blutungen nach
Dieser Test dient dazu, verborgene Mengen (okkultes) Blut im Stuhl nachzuweisen. Für den Hämoccult-Test musst du an drei aufeinander folgenden Tagen eine kleine Menge Stuhl auf das Testfeld eines Testbriefchens auftragen. Was du beim Stuhltest beachten musst, liest du unter Ablauf des Hämoccult-Tests.
Ein Kontrasteinlauf bei Verwachsungen im Darm
Wenn der Darm Engstellen durch Verwachsungen aufweist, die mit dem Koloskop nicht zu überwinden sind, kann ein Kontrasteinlauf zum Einsatz kommen. Das ist ein Röntgenbild deines Darms, der mit einem bariumhaltigen oder jodhaltigen Kontrastmittel „angefärbt“ wurde. Lies mehr zum Ablauf des Kontrasteinlaufs und was du dabei beachten solltest.
Die Sigmoidoskopie macht nur einen Teil des Dickdarms sichtbar
Die Sigmoidoskopie ist eine Art kleine Darmspiegelung. Sie „durchwandert“ nicht den gesamten Dickdarm, sondern gibt nur Einblicke in den Mastdarm sowie untere Teile des Dickdarms. Wie bei der Koloskopie wird das sogenannte Sigmoidoskop über den After eingeführt. Stellt dein Arzt eine Verengung des Dickdarms fest (Stenose), kann er diese noch während der Sigmoidoskopie weiten.