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Denguefieber-Schutz

Mit dem Denguevirus infizierte Ägyptische oder Asiatische Tigermücken können bei der Blutmahlzeit das Denguefieber übertragen. Impfstoffe gegen das Denguefieber befinden sich aktuell noch in der Entwicklung.
Die meldepflichtige Tropenkrankheit Denguefieber wird durch das Denguevirus ausgelöst. Dieses kann beim Stich infizierter Tigermücken (Aedes aegypti und Aedes albopictus) übertragen werden. Mehrere Impfstoffe gegen das Denguefieber befinden sich aktuell noch in der Entwicklung.

Was ist Denguefieber?

Denguefieber wird auch Dengue oder Knochenbrecherfieber genannt und ist eine tropische Infektionskrankheit (Tropenkrankheit), die besonders in Südostasien, der Pazifik-Region, der Karibik, Pakistan, Afghanistan, Indien sowie in Mittel- und Südamerika und in Afrika auftreten kann. Ausgelöst wird das Denguefieber durch das Denguevirus, das über den Stich von Aedes-Mücken übertragen wird.

In Deutschland zählt das Denguefieber zu den am häufigsten importierten, also von Reisenden mitgebrachten Erkrankungen. Dengue-Fälle in Deutschland sind gemäß Infektionsschutzgesetz meldepflichtig.

Tigermücken können Denguefieber übertragen

Überträger des Denguevirus sind infizierte Aedes-Mücken, vorwiegend Aedes aegypti, die auch Ägyptische Tigermücke oder Gelbfiebermücke genannt wird. Auch Aedes albopictus, die Asiatische Tigermücke, kann das Denguevirus übertragen. Aedes-Mücken können außerdem Überträger anderer viraler Infektionserkrankungen sein, wie zum Beispiel von Gelbfieber. Lies mehr zum Übertragungsweg von Gelbfieber und zur Gelbfieber-Impfung.

Das Denguevirus gehört wie das Gelbfiebervirus zur Gruppe der Flaviviren. Es gibt vier verschiedene Untergruppen (Subtypen) des Denguevirus, die Typen DEN1 bis DEN4, die alle die gleiche Erkrankung auslösen. Das Denguevirus befällt in der Regel Affen (Primaten) und Menschen und wird von dort über Aedes-Mücken verbreitet.

Aedes-Mücken sind tagaktive Mücken. Sie kommen besonders in städtischer Umgebung vor und bevorzugen warmes, feuchtes Klima. Zur Eiablage benötigen die weiblichen Aedes-Mücken Wasseransammlungen, die sie zum Beispiel in Pfützen, Regentonnen, Blumenvasen oder gestapelten Autoreifen finden. Besonders in und nach der Regenzeit finden die Aedes-Mücken viele Orte, die sich zu Eiablage eignen und können sich daher besonders zahlreich vermehren. Dadurch kann es zu Ausbrüchen (Epidemien) des Denguefiebers kommen.

Die weibliche Aedes-Mücke benötigt zur Eiablage eine besonders Eiweiß-haltige Ernährung, daher ernährt sie sich von Blut. Sticht die Aedes-Mücke einen mit dem Denguevirus infizierten Affen oder Menschen, nimmt sie das Denguevirus in sich auf. Dabei gelangt das Virus in den Magen-Darm-Trakt der Aedes-Mücke, vermehrt sich dort und gelangt anschließend über das Blutsystem in ihre Speicheldrüsen. Die Aedes-Mücke ist nun selbst mit dem Denguevirus infiziert. Wählt die Aedes-Mücke einen „gesunden“ Menschen für ihre nächste Blut-Mahlzeit, kann sie das Denguevirus mit ihrem infizierten Speichel auf den Menschen übertragen. Direkte Übertragungen des Denguevirus von Mensch zu Mensch sind nicht möglich.

Symptome und Verlauf des Denguefiebers

Wirst du von einer mit dem Denguevirus infizierten Ägyptischen oder Asiatischen Tigermücke gestochen, kannst du an Denguefieber erkranken. Etwa drei bis zehn Tage (Inkubationszeit) nach dem Stich der Aedes-Mücke können die ersten Symptome des Denguefiebers auftreten. Bei den meisten Menschen zeigen sich nur leichte oder gar keine der folgenden Symptome von Dengue:

  1.  Denguefieber beginnt mit plötzlichem, hohem Fieber. Wie misst du Fieber richtig? Hinzu kommen starken Grippe-ähnlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen. Die starken Schmerzen in Muskeln und Gelenken sind Grund dafür, dass das Denguefieber auch Knochenbrecherfieber genannt wird. Diese Krankheitsphase wird auch Stadium I der Dengue-Erkrankung genannt und hält für ein bis zwei Tage an.
  2.  In Stadium II des Denguefiebers tritt ein erneuter Fieberanstieg nach kurzer fieberfreier Episode auf. Dabei kann an deinem Körper ein Masern-ähnlicher Ausschlag auftreten und deine Lymphknoten können als Zeichen der Immunreaktion anschwellen.
  3.  Stadium III des Denguefiebers beginnt nach circa einer Woche und ist durch das Abklingen der Beschwerden gekennzeichnet. Bis zur vollständigen Erholung nach der Dengue-Erkrankung kann es aber Wochen dauern. Denguefieber heilt in der Regel folgenlos aus.

Komplikationen des Denguefiebers und Risikogruppen

In wenigen Fällen können sich beim Denguefieber als Komplikationen das Hämorrhagische Denguefieber und das Dengue Schock Syndrom an den Krankheitsverlauf anschließen. Typisch dafür sind hohes Fieber und Blutungsneigung. Dengueviren können deine Blutgerinnung stören. Deinem Körper fehlt es an Blutplättchen (Thrombopenie) und anderen Blut-Eiweißen, die für die Blutgerinnung wichtig sind. Es kann zu Einblutungen in die Haut oder in Schleimhäute kommen. Auch Blutungen in innere Organe sind möglich. Infolge der Einblutungen kann es zu Blut-Erbrechen, Erschöpfung und Unruhe sowie Organfunktionsstörungen, Organversagen und einem Kreislaufzusammenbruch mit Schock, dem sogenannten Dengue Schock Syndrom, kommen.

Besonders gefährdet für schwere Verlaufsformen des Denguefiebers sind Personen, die sich in ihrer Vergangenheit bereits einmal mit Dengue angesteckt haben. Nach einer Infektion mit dem Dengue-Erreger bildet dein Immunsystem einen Abwehrschutz auf, der dich im Falle einer Dengue-Infektion allerdings nur teilweise und nur gegen den einen Erreger-Subtypen schütz. Infizierst du dich erneut, kommt es bei Dengue zu einer ungewöhnlichen, fehlgesteuerten Immunreaktion durch die vorhandenen Abwehrkräfte beziehungsweise Antikörper. Zweitinfektionen mit dem Denguevirus führen also häufiger zum schweren Krankheitsbild des Hämorrhagischen Fiebers und des Dengue Schock Syndroms.

Dengue-Schutz: Welche Arten gibt es?

Das Denguefieber gehört zu den Tropenkrankheiten. Planst du eine Reise in tropische oder subtropische Regionen, solltest du dich mit Tropenkrankheiten wie Dengue, dem Gelbfieber oder Malaria und möglichen Schutzmaßnahmen gegen diese Erkrankungen auseinander setzen:

  • Die wichtigste Maßnahme zum Schutz gegen Dengue ist der Schutz vor Stichen der Aedes-Mücken, die sogenannte Expositionsprophylaxe.
  • Eine Dengue-Impfung existiert, wird derzeit allerdings nicht für Reisende, sondern nur für bestimmte Personengruppen in Dengue-Gebieten eingesetzt.

Das Risiko sich auf einer Reise mit dem Denguefieber zu infizieren, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab:

  • Führt deine Reise in Dengue-Risikogebiete? Das Denguevirus kommt in vielen Ländern Asiens, Lateinamerikas und Afrikas vor und ist weit verbreitet. Vor Beginn deiner Reise informiere dich bitte ausführlich, welche Reisekrankheiten in deinem Reiseland vorkommen.
  • Wie lange wirst du dich in Dengue-Regionen aufhalten?
  • Wirst du dich viel im Freien aufhalten?
  • Wann trittst du deine Reise an? Ist in deiner Reisezeit Regenzeit im Reiseland?
  • In welcher Art Unterkunft wirst du deinen Aufenthalt verbringen?

Die Aedes-Mücke als Überträger des Denguevirus kommt überwiegend in städtischen Regionen vor. Besonders viele Möglichkeiten der Eiablage findet die Aedes-Mücke zum Beispiel in Pfützen in und im Anschluss an die Regenzeit. Daher bestimmen auch die Art deiner geplanten Reise und die Reisezeit ebenso wie deine Unterkunft das Risiko von einer Aedes-Mücke gestochen zu werden.

Expositionsprophylaxe gegen Denguefieber

Um dich vor dem Denguefieber zu schützen, solltest du darauf achtest das Risiko eines Mückenstichs und somit einer potentiellen Ansteckung zu minimieren. Beachte bitte, dass die Aedes-Mücke tagaktiv ist. Im Gegensatz zur Malaria, besteht die Ansteckungsgefahr beim Denguefieber also hauptsächlich während des Tages.

  • Trage, wenn möglich, lange und mückenstichfeste Kleidung, die deine Haut vor Stichen der Aedes-Mücken schützt. Idealerweise ist deine Kleidung außerdem mit einem Insektizid oder einer Mücken-abweisenden Substanz imprägniert.
  • Sollten einige Körperstellen nicht von deiner Kleidung bedeckt sein, verwende Repellents. Das sind Insektenabweisende Stoffe, die du auf deine Haut auftragen kannst und die Mücken davon abhalten sollen, dich zu stechen.
  • Halte dich von möglichen Brutstätten der Aedes-Mücken wie Pfützen und Wasseransammlungen fern. Grade dort halten sich die Aedes-Mücken bevorzugt auf und das Risiko eines Mückenstichs ist daher hoch.
  • Auch wenn die Aedes-Mücke vorwiegend tagaktiv ist, solltest du dich nachts mit Moskito-Netzen an deiner Schlafstätte schützen.

 Denguefieber-Impfung

Zum Schutz vor Denguefieber besteht die Möglichkeit einer aktiven Schutzimpfung. Infos zu aktiven und passiven Impfungen. Allerdings befinden sich verschiedene Impfstoffe gegen das Denguefieber aktuell noch in der Erprobung und sind in Deutschland derzeit nicht zugelassen.

Der Dengue-Impfstoff ist ein Lebendimpfstoff, das bedeutet er enthält abgeschwächte (attenuierte) Dengueviren, die mittels einer Spritze in den Muskel verabreicht werden. Wie wirken Lebendimpfstoffe und Totimpfstoffe?

Im Körper bewirkt die aktive Dengue-Impfung eine Abwehrreaktion. Wie bei einer „echten“ Infektion wird dein Immunsystem auf die Dengue Krankheitserreger aufmerksam. Es erkennt die Dengueviren als fremd und beginnt Abwehrmechanismen in Form von Abwehrzellen und –Eiweißen, sogenannten Antikörpern, gegen das Denguevirus zu bilden. Diese trainierten Abwehrstrategien helfen deinem Körper bei einem erneuten Kontakt zum Denguevrus. Wirst du nach durchgeführter Dengue-Impfung von einer infizierten Aedes-Mücke gestochen, sollte das Denguevirus dir nichts mehr anhaben können. Denn dein Körper erkennt den Erreger und greift auf die speziellen Abwehrstrategien zurück, die er durch die Dengue-Impfung entwickelt hat.

Wann gegen Denguefieber impfen?

Mehrere Impfstoffe gegen das Denguefieber befinden sich aktuell noch in der Entwicklung. Ein Impfstoff gegen alle vier Subtypen des Denguevirus wurde von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) bereits für den europäischen Markt zugelassen. In Deutschland ist der Impfstoff allerdings noch nicht zugelassen.

Entwickelt wurde der Impfstoff ausschließlich für Menschen, die in Dengue-Gebieten leben und bereits einmal an Dengue erkrankt sind. Die durchgemachte Dengue-Infektion ist Voraussetzung für die Dengue-Impfung, da der Impfstoff insbesondere vor den schweren Verlaufsformen des Dengue schützen soll. Diese treten bei einer Zweitinfektion mit Dengue infolge der fehlregulierten Antwort des Immunsystems gehäuft auf.

Für Menschen, die außerhalb der europäischen Union leben, gelten die jeweiligen Zulassungsbestimmungen ihres Landes für den Dengue-Impfstoff. Eine Dengue-Impfung für Reisende gibt es zum jetzigen Zeitpunkt also noch nicht. Die Entwicklung und Erprobung weiterer Impfstoffe ist aber Gegenstand der aktuellen Forschung.

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Gelbfieber-Impfung

Die Gelbfiebermücke Aedes aegypti infiziert sich bei der Blutmahlzeit mit dem Gelbfieber und gibt es beim Stich an Affen und Menschen weiter.
Die mit dem Gelbfiebervirus infizierte Gelbfiebermücke Aedes aegypti gibt das Gelbfiebervirus an Affen und Menschen weiter. Schutz vor dem Gelbfiebervirus bietet einem bestimmten Personenkreis eine sogenannte Indikationsimpfung, zu der auch die Reiseimpfung gehört.

Was ist Gelbfieber?

Das Gelbfieber ist eine Tropenkrankheit und wird auch als Ochropyra oder Schwarzes Erbrechen bezeichnet. Gelbfieber wird ausgelöst durch das Gelbfiebervirus und kommt bevorzugt in tropischen Regionen Afrikas und Südamerikas vor. Übertragen wird das Gelbfieber durch den Stich infizierter Gelbfiebermücken (Aedes aegypti).

Es gibt drei Arten des Gelbfiebers: das Dschungel-Gelbfieber und das Stadt-Gelbfieber sowie eine Mischform aus beiden. Für die unterschiedlichen Gelbfieber-Arten sind verschiedene Verbreitungswege verantwortlich. Gelbfieber-Fälle in Deutschland unterliegen gemäß Infektionsschutzgesetz der Meldepflicht. Sie sind in der Regel durch Reisen „mitgebrachte“ Infektionen.

Gelbfieber: Vorkommen, Erreger und Ansteckung

Gelbfieber tritt besonders in den äquatorialen Gebieten Afrikas wie zum Beispiel Äthiopien, Guinea, Kenia, Kamerun und weiteren Ländern der sogenannten Gelbfieberzone Afrikas sowie im Gelbfiebergürtel Mittel- und Südamerikas auf. Zum Gelbfiebergürtel gehören beispielsweise die Länder Peru, Kolumbien, Argentinien, Venezuela, Bolivien, Brasilien und Ecuador.

Auslöser des Gelbfiebers ist das gleichnamige Gelbfiebervirus, das zur Gruppe der sogenannten Flaviviren gehört. Das Virus befällt hauptsächlich Affen. Doch auch Menschen können sich mit dem Gelbfiebervirus infizieren. Gelbfieber ist eine Zoonose, eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung. Die Schlüsselrolle in der Übertragung spielt dabei die Aedes aegypti, die Gelbfiebermücke. Sie selbst ist durch das Virus befallen und kann das Gelbfiebervirus verbreiten, indem sie andere Lebewesen sticht.

Übertragen werden kann das Gelbfiebervirus:

  • an Affen
  • zwischen Affen und Menschen
  • an Menschen

Eine direkte Übertragung des Gelbfiebers von Mensch zu Mensch ohne den Überträger, die Gelbfiebermücke, ist so gut wie nicht möglich. Bist du mit Gelbfieber infiziert, kannst du andere Menschen nicht durch den bloßen Kontakt anstecken.

Zwar gibt es nur ein Gelbfiebervirus, doch gibt es verschiedene Wege, wie sich das Virus verbreiten kann. Die Verbreitungswege werden auch Zyklen genannt. Daraus ergeben sich zwei unterschiedliche Krankheitsbezeichnungen für das Gelbfieber: Das Dschungel- Gelbfieber und das Stadt-Gelbfieber.

Dschungel-Gelbfieber: Mücken und Affen infizieren sich gegenseitig mit dem Virus

Der sogenannte sylvatische Zyklus führt zur Verbreitung des Busch-Gelbfiebers oder Dschungel-Gelbfiebers. Das Gelbfiebervirus steckt wechselseitig Mücken und Affen im Regenwald an. Die Aedes aegypti-Mücken im Regenwald verbreiten das Gelbfiebervirus. Sie sind Überträger, also sozusagen das Taxi, das das Gelbfiebervirus vom einen zum anderen Affen bringt. Sticht eine befallene Aedes-Mücke einen bis dahin gesunden Affen, steckt sie ihn über ihren Speichel mit dem Gelbfiebervirus an. Wählt eine bislang nicht-Virus-infizierte Mücke einen Gelbfieber-infizierten Affen zur Quelle ihrer nächsten Blutmahlzeit, steckt auch sie sich mit dem Virus an. So kann das Virus wechselseitig immer weiter zwischen Überträger-Mücken und Affen weitergegeben werden und verbreitet sich unter den Affen. Vorrangig betrifft dieser Verbreitungsweg die Affen im Regenwald. Hältst du dich nun aber im Regenwald auf, kann es sein, dass auch du zufällig von einer Gelbfiebermücke gestochen wirst und dich mit dem Gelbfiebervirus und dem Dschungel-Gelbfieber ansteckst. Solche Dschungel-Gelbfieber-Fälle sind allerdings selten.

Stadt-Gelbfieber: Das Gelbfiebervirus zirkuliert unter Mücken und Menschen

Der urbane („städtische“) Zyklus führt zur Verbreitung des klassischen Gelbfiebers, auch Stadt-Gelbfieber genannt.

In der Übertragung des Stadt-Gelbfiebers spielen nur Menschen und Mücken als Überträger eine Rolle. Affen werden dabei nicht befallen. Ansteckende Personen im Stadtgebiet in tropischen Regionen dienen als Infektionsquelle. Wird eine infizierte Person von einer städtischen Gelbfiebermücke gestochen, kann das Virus anschließend über die Mücke an nicht-geimpfte Personen übertragen werden, also von Mensch zu Mensch verbreitet werden. Das Gelbfiebervirus zirkuliert unter den Menschen. Die Überträger, Städtische Gelbfiebermücken, sind speziell auf die Verbreitung des Stadt-Gelbfiebers spezialisiert. Lokale Ausbrüche des Gelbfiebers, Gelbfieber-Epidemien, können dadurch entstehen.

Intermediärer Zyklus: Mücken verbreiten das Gelbfiebervirus zwischen Affen und Menschen

Der intermediäre („dazwischen-liegende“) Gelbfieber-Verbreitungs-Zyklus verbindet das Dschungel- Gelbfieber mit dem Stadt-Gelbfieber. In waldnahen Gebieten und Siedlungen in den Savannen Afrikas kann es dazu kommen, dass sich das Gelbfiebervirus vom Affen auf den Menschen ausbreitet, indem bestimmte Mücken Affen und Menschen gleichermaßen „gerne“ infizieren. Das Virus kann dann zwischen Affen und Menschen zirkulieren und sich stark ausbreiten.

Symptome bei Gelbfieber

Nach dem Stich einer befallenen Gelbfiebermücke, dauert es in der Regel drei bis sechs Tage bis du die ersten Krankheitserscheinungen bemerkst (Inkubationszeit). Meist verläuft das Gelbfieber allerdings stumm, also ohne dass du Symptome entwickelst.

Treten bei Gelbfieber Symptome auf, kann der Krankheitsverlauf zwei Stadien durchlaufen:

  • Zu Beginn des Gelbfiebers leidest du an hohem Fieber bis 40°C, wirst von Muskelschmerzen (Myalgien), Kopfschmerzen (Cephalgien) und Schüttelfrost heimgesucht. Übelkeit, Erbrechen und Nasenbluten sowie ein für Fieber ungewöhnlich langsamer Herzschlag sind außerdem typisch. Nach drei bis vier Tagen klingen die Beschwerden ab und du bist wieder gesund. Fieber richtig messen
  • Bei einem kleinen Teil der Gelbfieber-Erkrankten ist die Genesung nicht von Dauer. Nach kurzzeitiger Besserung trittst du in die sogenannte toxische („giftige“) Phase der Erkrankung ein. Erneut steigt deine Körpertemperatur an und mit dem Fieber fällt deine Herzfrequenz erneut untypisch ab. Ähnlich wie beim Denguefieber oder der Virus-Erkrankung Ebola können gefährliche Blutungen (hämorrhagisches Gelbfieber) im Nasen-Rachen-Raum oder im Magen-Darm-Trakt auftreten. Auch die Leber wird durch das Gelbfiebervirus infiziert. Folglich leidest du an einer Leberentzündung mit Gelbsucht (Ikterus), die gemeinsam mit dem Fieber namensgebend für den Begriff „Gelbfieber“ ist. Auch deine Niere und dein zentrales Nervensystem wie dein Gehirn oder Rückenmark können betroffen sein. In Folge dessen kann es zu Sprachstörungen, Bewegungsstörungen und sogar Krämpfen kommen. Diese Krankheitsphase kann tödlich verlaufen.

Hast du das Gelbfieber überstanden, kann dir der Stich der Gelbfiebermücke nichts mehr anhaben. Du bist lebenslang immun gegen das Virus.

Gelbfieber-Impfung: Welche Arten gibt es?

Zum Schutz gegen das Gelbfieber kannst du dich vor Aufenthalten in Gelbfieber-Risikogebieten impfen lassen. Gelbfieber-Impfung: Wann impfen? Als Reiseimpfung steht eine aktive Gelbfieber-Immunisierung zur Verfügung. Wie wirken aktive und passive Impfungen?

Die aktive Gelbfieber-Impfung wird mit einem Lebendimpfstoff durchgeführt. Der Lebendimpfstoff enthält lebens- und vermehrungsfähige Gelbfieberviren. Die Impfviren wurden während der Herstellung jedoch abgeschwächt, sodass die Viren aus der Gelbfieber-Impfung dich nicht an Gelbfieber erkranken lassen.

Aktive Immunisierungen fordern und fördern dein Immunsystem. Gelangt dein Immunsystem durch die Gelbfieber-Impfung in Kontakt mit den Gelbfieberviren, reagiert es: Die Eindringlinge werden als fremd erkannt, Abwehrzellen werden aktiviert und spezialisierte Abwehreiweiße (Antikörper) gebildet. Bei erneutem Kontakt zu den Gelbfieberviren kann dein Immunsystem auf die bei der Gelbfieber-Impfung trainierten und ausgebildeten Abwehrstrategien zurückgreifen und deinen Körper vor den Gelbfieberviren schützen. Bereits zehn Tage bis einen Monat nach der Gelbfieber-Impfung kannst du von einem lebenslangen Schutz gegen das Virus ausgehen.

Gelbfieber-Impfung: Wann impfen?

Die Gelbfieber-Impfung gehört zu den Reiseimpfungen. Sie ist also gleichzeitig eine Indikationsimpfung, die für besondere Personengruppen empfohlen wird. Wissenswertes zur Indikationsimpfung.

Die Gelbfieber-Impfung wird für Reisende empfohlen, die Aufenthalte in Gelbfieber-Risikogebieten planen. Gelbfieber-Risikogebiete sind zum Beispiel:

  • Gelbfieberzone: Tropisches, äquatornahes Afrika wie Äthiopien, Äquatorialguinea, Burundi, Elfenbeinküste, Gabun, Ghana, Guinea, Kamerun, Kongo, Mali, Senegal, Uganda, Togo.
  • Gelbfiebergürtel: Zentral- und Südamerika wie Bolivien, Brasilien, Argentinien, Kolumbien, Ecuador, Paraguay, Peru, Venezuela.

Zur Immunisierung gegen Gelbfieber benötigst du eine Impfung. Um einen ausreichenden Impfschutz gegen das Gelbfieber zu erlangen, muss die Impfung mindestens zehn Tage vor der Einreise in Gelbfieber-Gebiete durchgeführt werden.

In einigen Ländern ist die Gelbfieber-Impfung vor der Einreise sogar Pflicht. Die Impfung muss speziell dokumentiert und beglaubigt werden. Nur wenn du eine dokumentierte und beglaubigte Bescheinigung über die Gelbfieber-Impfung mit dir trägst, darfst du in das Land einreisen.

Gelbfieber-Impfungen dürfen außerdem nur von speziell dafür zugelassenen Impfärzten und speziellen Impfzentren beziehungsweise Gelbfieber-Impfstellen verabreicht werden.

Bitte informiere dich also unbedingt rechtzeitig vor deiner geplanten Reise darüber, ob du zur Einreise eine Gelbfieber-Impfung benötigst, ob du in ein Land reist, in dem das Risiko zur Ansteckung besteht und welcher Arzt in deiner Nähe Gelbfieber-Impfungen durchführen darf. In einer reisemedizinischen Beratung im Vorfeld deiner Reise kannst du genaue Informationen dazu erhalten.

Gelbfieber-Impfung: Wann nicht impfen?

Die Gelbfieber-Impfung wird mit einem Lebendimpfstoff durchgeführt. Das bedeutet, der Impfstoff enthält lebensfähige, aber abgeschwächte Gelbfieberviren. Diese Gelbfieberviren können dir bei intaktem Immunsystem normalerweise nichts anhaben. Bist du allerdings schwanger, stillst grade dein Baby, leidest unter einer Immunschwäche oder nimmst Medikamente ein, die dein Immunsystem herunterregulieren (Immunsuppressiva), solltest du auf die Gelbfieber-Impfung verzichten. Frag dazu unbedingt deinen Arzt um Rat.

Für Säuglinge unter neun Monaten ist die Gelbfieber-Impfung ebenfalls nicht geeignet.

Teile der Impfstoff-Herstellung laufen Hühnereiweiß-basiert ab. Bist du also allergisch gegen Hühnereiweiß, gilt hier das gleiche wie in der Schwangerschaft oder bei einer Immunschwäche. Die Gelbfieber-Impfung ist für dich nicht geeignet. Auch in diesem Fall solltest du deine Impf-Entscheidung mit deinem Arzt besprechen.

Auch schwere Krankheiten oder schwere Lebererkrankungen können ein Grund dafür sein, dass die Gelbfieber-Impfung verschoben werden muss.

Bist du älter als 60 Jahre alt und möchtest dich erstmals gegen Gelbfieber impfen lassen, solltest du dich unbedingt ausführlich von deinem Arzt beraten lassen. Ab einem Alter von 60 Jahren steigt nämlich die Häufigkeit der Nebenwirkungen bei der Gelbfieber-Impfung. Wäge bitte zusammen mit deinem Arzt ab, was in deinem persönlichen Fall die  Vor- und Nachteile der Gelbfieber-Impfung sind.

Leichte grippale Infekte, Erkältungssymptome mit Kopfschmerzen und Fieber bis 38,5°C oder ein Schnupfen sind dagegen kein Hinderungsgrund für die Gelbfieber-Impfung.

Gelbfieber-Impfung: Wann auffrischen?

 In der Regel wird zum Aufrechterhalten des Gelbfieber-Impfschutzes keine Auffrischungsimpfung benötigt. Eine Gelbfieber-Impfung kann dich lebenslang vor Gelbfieber schützen.

In besonderen Fällen können Auffrischungsimpfungen allerdings überdacht werden, wenn zum Beispiel deine Immunantwort abgeschwächt ist. Wer sollte also eventuell eine Auffrischungsimpfung erhalten?

  • Kinder, die im Lebensalter von bis zu zwei Jahren erstmalig gegen Gelbfieber geimpft wurden.
  • Personen, die mit HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) infiziert sind.
  • Frauen, die während ihrer Schwangerschaft gegen Gelbfieber geimpft wurden.
  • Personen, die gleichzeitig zur Gelbfieber-Impfung auch eine MMR-Impfung, also eine Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln erhalten haben.

Gelbfieber-Impfung: Nebenwirkungen

Die Gelbfieber-Impfung wird mit einem Pieks in den Muskel oder unter die Haut verabreicht. Durch den Pieks kann es zur Rötung, Schwellung und zu Schmerzen an der Einstichstelle kommen. Auch dass dein Arm sich irgendwie schwer anfühlt, kann eine Nebenwirkung der Gelbfieber-Impfung sein. Als Zeichen der Aktivität deines Immunsystems können deine Lymphknoten etwas anschwellen, du kannst Kopfschmerzen bekommen, leichtes Fieber, grippale Beschwerden oder Magen-Darm-Probleme. In der Regel vergehen diese Beschwerden aber rasch.

Die Gelbfieber-Impfung kann allerdings zwei äußerst seltene, aber ernste Nebenwirkungen hervorrufen: die Gelbfieber-Vakzine-assoziierte neurologische Erkrankung und die Gelbfieber-Vakzine-assoziierte viszerale Erkrankung. Dabei kann es zu einer Gelbfieber-ähnlichen Erkrankung der Hirnhäute oder anderer Organe kommen.