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Parasitenbefall: Diese Symptome können ihn verraten

An Giardien leidender Mann hat Blähungen und Verdauungsbeschwerden und hält sich den Bauch.
Verdauungsprobleme oder Schmerzen im Bauchbereich sind sehr unspezifisch, können aber Hinweise auf einen Parasitenbefall sein.

Symptome eines Parasitenbefalls sind schwer diagnostizierbar

Kraftlosigkeit, plötzlich auftretender Heißhunger oder ein schlechtes Hautbild: All diese Krankheitszeichen sind Warnsignale des Körpers, die du nicht ignorieren solltest. Denn diese Symptome können auch auf einen Parasitenbefall hindeuten. Parasiten sind Organismen, die in einem größeren Organismus als Wirt leben. Sie verursachen zumeist keine Symptome, die eindeutig auf Parasiten hinweisen. Mitunter bemerkst du Einzeller etwa anfangs gar nicht, sondern erst dann, wenn sie bestimmte Beschwerden wie langanhaltende Bauchschmerzen verursachen. Je nach Parasitenart können unterschiedliche Symptome auftreten:

  • Da Parasiten deinem Körper Nährstoffe entziehen, gehören Müdigkeit und chronische Erschöpfung in der Regel zu den Hauptsymptomen. Durch den gedrosselten Stoffwechsel kannst du dich dauerhaft abgeschlagen und kraftlos fühlen. Typischerweise können Würmer im Darm solche und ähnliche Beschwerden auslösen.
  • Manchmal sind Parasiten auch für Heißhungerattacken verantwortlich. Zum Beispiel dann, wenn sie nicht eigenständig Nahrung aufnehmen können und auf einen anderen Organismus angewiesen sind. Da sie außerdem sehr stoffwechselaktiv sind, produzieren einige Parasiten giftige Gase, die sich in deinem Darm sammeln. Auf lange Sicht kann deine Darmwand geschädigt werden, auch der Bauch kann sich aufblähen. Verantwortlich für solch einen vergrößerten Bauchumfang können beispielsweise Leberegel sein.
  • Endo- und Ektoparasiten können sich auf deine Psyche auswirken. Sie können unter anderem depressive Verstimmungen auslösen, eine innere Unruhe oder auch nervöse Angstzustände. Manche Menschen, die akut unter Parasiten leiden, fühlen sich benebelt „wie in Watte gepackt“ und nicht als Herr ihrer Selbst. Diese diffusen psychischen Erscheinungsformen kommen durch die hormonellen Veränderungen zustande. Da parasitär-bedingte Zustände aber immer individueller Natur sind, fallen psychische Symptome bei jedem anders aus.
  • Viele Parasiten wie Stechmücken oder Bettwanzen sind nachtaktiv, sodass sie – oft zwischen ein und drei Uhr morgens – Schlafstörungen auslösen können. Viele Betroffene, die aufgrund dessen schlechter in die Tiefschlafphase kommen, fühlen sich morgens nicht ausgeschlafen.
  • Weitere Parasiten Symptome machen sich durch Gewichtsveränderungen bemerkbar. Darmparasiten wie der Bandwurm können den Körper auszehren, sodass Betroffene oft nicht zunehmen, obwohl sie „normal“ essen. Eine deutliche Mehrheit der Fremdorganismen verursacht allerdings eine Gewichtszunahme.
  • Durch die abgegebenen toxischen Stoffe können im Darm unterschiedliche Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Bauchkrämpfe entstehen. Zu den typischen parasitären Vertretern, die diese Beschwerden auslösen, gehören Giardien.
  • Siedeln sich Parasiten wie Krätzmilben oder Läuse auf deiner Haut an, kann es zu starkem Juckreiz, Rötungen oder Bläschen Kommen. Zusätzlich hinterlassen Kopfläuse Nissen (Läuseeier) oder weiß-klebrige Schuppen im Haar.

Viele Parasiten verstecken sich nicht nur hinter Symptomen, die auch zu anderen Erkrankungen passen. Manche erschweren die Diagnose auch dadurch, dass sie sich nur schwer nachweisen lassen. Besonders Würmer im Darm sind oft schwierig festzustellen, da deren Eier nicht in jedem Stuhlgang zu finden sind. Neben Stuhlproben können Ärzte auch mit Hilfe von Blut-, Haut-, Schleim-, oder Urinproben einen Parasitenbefall diagnostizieren.

Gesunde Ernährung kann vor Parasiten schützen.
Eine basische und nährstoffreiche Ernährung kann den Körper stärken, sodass dieser weniger anfällig für Parasiten ist.

Welche Parasitenarten können den Menschen befallen?

Der Begriff „Parasit“ wird im engeren Sinne sowohl bei Einzellern (Amöben), größeren Würmern sowie Gliederfüßlern verwendet. Während Einzeller ihre Zellen teilen und sich dadurch vermehren, legen Würmer Larven oder Eier ab. Normalerweise gelangen Parasiten entweder über die Haut oder über den Mund ins Körperinnere. Sehr selten breiten sich die parasitären Organismen durch Injektionen, Bluttransfusionen oder Organspenden aus. Sogenannte Ektoparasiten leben ausschließlich auf der Körperoberfläche, während sich Endoparasiten im Körperinneren ansiedeln.

Am häufigsten übertragen sich Endoparasiten fäkal-oral. Mit dem Stuhl (fäkal) ausgeschiedene Erreger nimmst du hierbei über verunreinigte Hände mit dem Mund (oral) auf. Solltest du dir beispielsweise nicht die Hände waschen und vorher einen „kontaminierten“ Gegenstand berührt haben, kann es zu einer Übertragung kommen. Auch durch den Verzehr von rohem Obst, Gemüse oder Schalentieren, die im verunreinigten Wasser waren, können sich Würmer oder Egel ausbreiten. Haustiere wie Hunde und Katzen können ebenfalls bestimmte Endoparasiten wie den Fuchsbandwurm übertragen.

Außenparasiten dringen hingegen häufig über einen Biss oder Stich in deine Haut ein. Ein typischer Parasit, der Insektenstiche verursacht, ist die Stechmücke. Sie bohrt ihren Stechrüssel in die Haut, um Blut zu saugen. Andere Vertreter wie Zecken, Läuse oder Kriebelmücken beißen sich in der Haut fest. Wenige Endoparasiten wie beispielsweise Haken- oder Saugwürmer befallen den Menschen ebenfalls über die Haut.

Gründliches Händewaschen dient auch als Schutz vor Parasiten.
Fremdorganismen, die über den Mund übertragen werden, kannst du vorbeugen. Wichtig ist, die Hände vor und nach den Toilettengängen und Mahlzeiten gründlich mit Wasser und Seife zu waschen.

Was tun gegen Parasiten?

Generell gibt es kein „universelles“ Heilmittel, das gegen alle Parasiten wirksam ist. Vielmehr hängt von der Art der Fremdorganismen ab, welche Behandlung in Betracht kommt. Darmparasiten lassen sich beispielsweise mit Antiparasitika oder Antipilzmitteln behandeln. Sogenannte Antihelminthika lähmen die Würmer und helfen auch bei starkem Befall, sie schnell wieder loszuwerden. Auch Amöben lassen sich durch medikamentöse Gaben (in der Regel mit den Wirkstoffen Metronidazol oder Tinidazol) beseitigen. Während der medikamentösen Therapie solltest du dich immer an die ärztlichen Vorgaben halten sowie auf mögliche Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln achten.

Eine weitere Möglichkeit zur ergänzenden Behandlung von endoparasitären „Untermietern“ wie Würmern ist eine sogenannte Parasitenkur. Solch eine Kur basiert auf den drei Komponenten Wermut, Wallnusstinktur und Gewürznelken. Bei Wurmerkrankungen solltest du immer auch versuchen, den entstandenen Nährstoffmangel auszugleichen. Oftmals entsteht durch den parasitären Befall ein Vitaminmangel, der weitere unangenehme Krankheitszeichen hervorrufen kann.

Ein operativer Eingriff kann nötig werden, wenn Fuchsbandwurm, Hundewürmer und ähnliche Parasitenarten tiefer in dein Gewebe eingedrungen sind.

Auch bei Ektoparasiten können antiparasitäre Mittel helfen. Manche Fremdorganismen wie Zecken müssen mithilfe einer speziellen Zeckenzange mitsamt Kopf entfernt werden. Für Läuse hingegen gibt es Shampoos oder Sprays, die die Tiere abtöten. Zusätzlich entfernt ein Läusekamm frisch geschlüpfte Larven und Nissen.

Reisen in tropische Gegenden bringt das Risiko mit, unerwünschte „Souvenirs“ mit in die Heimat zu nehmen. Deshalb gilt bei Auslandsaufenthalten, kein Leitungswasser zu trinken und Speisen ausschließlich gegart und ausreichend erhitzt zu verzehren. Insektenstichen und -bissen lässt sich in warmen Ländern unter anderem mit Fliegengittern, Insektiziden und langärmeliger, heller Kleidung vorbeugen.