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Lebendimpfstoffe und Totimpfstoffe

Abwehrschutz gegen das Grippe- oder Influenza-Virus kann eine Impfung mit einem Totimpfstoff verleihen.
Impfstoffe gegen das Grippe-Virus (Influenza-Virus) enthalten keine vermehrungsfähigen Krankheitserreger und werden als Totimpfstoffe bezeichnet.

Lebendimpfstoff: Was ist das?

Lebendimpfstoffe enthalten vermehrungsfähige Krankheitserreger, durch die dein Immunsystem aktive Abwehrmechanismen gegen den jeweiligen Erreger erlernen soll. Zu den Lebendimpfstoffen zählen zum Beispiel die Impfungen gegen Masern, Röteln, Mumps, Varizellen, Rotaviren und Typhus.

Bereits eine einmalige Impfung mit einem Lebendimpfstoff verleiht deinem Körper Immunität. Die Durchführung einer zweiten Impfung dient der Sicherheit. Für die Verabreichung von Lebendimpfstoffen und die zeitlichen Abstände der Impfungen gelten entsprechend der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO) andere Regeln als für Totimpfstoffe.

Lebendimpfstoffe können miteinander kombiniert und gleichzeitig verabreicht werden. Das bekannteste Beispiel hierfür ist die Dreifach-Impfung gegen Masern, Röteln und Mumps. Sollten die Lebendimpfungen nicht zum gleichen Zeitpunkt durchgeführt werden, wird in der Regel ein Mindestabstand von vier Wochen eingehalten.

Lebendimpfstoffe können auch parallel zu Totimpfstoffen verabreicht werden. Besondere Vorschriften gelten in der Schwangerschaft. Impfungen mit Lebendimpfstoffen dürfen in der Schwangerschaft nicht durchgeführt werden.

Kannst du dich durch Lebendimpfstoffe infizieren?

Die Krankheitserreger in Lebendimpfstoffen sind zwar vermehrungsfähig, jedoch wurden sie zuvor in der Herstellung des Impfstoffes abgeschwächt (attenuiert), sodass keine Auslösung der eigentlichen Krankheit zu befürchten ist. Es kann allerdings zur Ausprägung von leichten Erscheinungsformen der jeweiligen Krankheiten kommen, wie beispielsweise bei den Impfmasern. Impfmasern können nach der Masernimpfung auftreten und mit einem Masern-ähnlichen Ausschlag und Temperaturerhöhungen einhergehen. Experten werten die Impfmasern als Signal dafür, dass dein Immunsystem gut auf die Impfung anspricht und dass du Abwehrmechanismen gegen Masern entwickelst.

Totimpfstoff: Was ist das?

Totimpfstoffe enthalten im Gegensatz zu Lebendimpfstoffen keine vermehrungsfähigen Krankheitserreger. In den Totimpfstoffen enthalten sind entweder abgetötete Krankheitserreger, Bestandteile der Krankheitserreger oder Bestandteile der Gifte von Krankheitserregern.

Beispiele für Totimpfstoffe sind:

Je nachdem, welche Erregerbestandteile der Impfstoff enthält, werden unterschiedliche Arten von Totimpfstoffen unterschieden:

  • Ganzpartikelimpfstoffe enthalten abgetötete Krankheitserreger. Ein Beispiel hierfür ist der Impfstoff gegen Hepatitis A. Impf-Infos zu Hepatitis A.
  • Spaltimpfstoffe beinhalten Bestandteile der Erreger. Der Impfstoff gegen Meningokokken ist ein Spaltimpfstoff. Impf-Infos zu Meningokokken.
  • Polysaccharidimpfstoffe enthalten bestimmte Elemente (Polysaccharide) der Hüllen von Krankheitserregern. Zu den Polysaccharidimpfstoffen gehört der Impfstoff gegen Pneumokokken. Impf-Infos zu Pneumokokken.
  • In Konjugatimpfstoffen sind Bestandteile der Erregerhüllen, die sogenannten Polysaccharide, an Eiweiße gekoppelt. Die Pneumokokken-Impfung für Säuglinge ist ein Konjugatimpfstoff. Impf-Infos zu Pneumokokken.
  • Toxoidimpfstoffe enthalten inaktivierte Teile der Gifte von Krankheitserregern. Die Diphtherie-Impfung enthält Toxoidimpfstoffe. Impf-Infos zur Diphtherie.
  • Adsorbatimpfstoffe enthalten Erreger, die beispielsweise an Aluminium gebunden sind und daher langsamer in den Körper aufgenommen werden.

Totimpfstoffe können ohne Beachtung von Zeitabständen kombiniert werden. Totimpfstoffe verleihen in der Regel nicht sofort nach der ersten Impfung einen Abwehrschutz. Daher werden Impfungen mit Totimpfstoffen als Teilimpfungen durchgeführt und müssen mehrfach wiederholt werden.

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Aktive und passive Impfungen

Arzt zieht Spritze zur aktiven Impfung auf.
Bei der Aktivimpfung wird ein Impfstoff verabreicht, der als wichtigsten Inhaltsstoff Antigene enthält. Bei der Passivimpfung enthält der Impfstoff Antikörper gegen den Krankheitserreger.

Aktive Impfung: Was ist das?

Ziel der aktiven Schutzimpfung ist die Entwicklung einer längerfristigen oder gar dauerhaften Immunität gegen eine Erkrankung. Bei einer aktiven Impfung wird ein Impfstoff verabreicht, der als wichtigsten Inhaltsstoff Antigene enthält und so zu einer aktiven Abwehrreaktion und erlernter Immunität gegen die spezifischen Keime bzw. die Erkrankung führt. Als Antigene werden Strukturen von Krankheitserregern bezeichnet, die vom Immunsystem als fremd erkannt werden und die eine aktive Immunreaktion auslösen.

In den Impfstoffen enthaltene Antigene sind in der Regel abgeschwächte Krankheitserreger, Teile von abgetöteten Krankheitserregern oder aber Bestandteile eines krankmachenden Giftes eines Krankheitserregers.

Durch eine aktive Impfung passiert in deinem Körper Folgendes: Dein Körper reagiert auf die aktive Impfung, wie er auch auf „echte“ Krankheitserreger reagieren würde. Er muss den Krankheitserreger erkennen und Abwehrmechanismen gegen den Eindringling entwickeln. Durch die Impfung trainiert dein Körper also komplexe Abwehrprozesse und bildet auf die Erreger abgestimmte Gedächtniszellen und Antikörper, die bei erneutem Erreger-Kontakt rasch eingreifen können und die Krankheitserreger ausschalten oder unschädlich machen können.

Antikörper sind frei im Blut schwimmende, von Abwehrzellen gebildete Eiweiße, die Antigene erkennen, unschädlich machen und der Zerstörung zum Beispiel durch Fresszellen zuführen können.

Je nachdem, ob der Impfstoff lebensfähige Krankheitserreger oder abgetötete Erreger oder Bestandteile der Erreger enthält, werden Lebendimpfstoffe von Totimpfstoffen unterschieden. Lies mehr zum Thema Lebendimpfstoffe und Totimpfstoffe.

Passive Impfung: Was ist das?

Bei einer Passivimpfung werden mit dem Impfstoff keine Krankheitserreger oder Erreger verabreicht. Stattdessen enthält der Impfstoff Antikörper gegen den Krankheitserreger, der deinen Körper in dem Impf-Moment kurzfristig gegen den Krankheitserreger schützt.

Antikörper schwimmen normalerweise im Blutkreislauf. Sie werden von Abwehrzellen gebildet und können Antigene, also Bestandteile von Krankheitserregern, erkennen, unschädlich machen und der Zerstörung zum Beispiel durch Fresszellen zuführen. Antikörper sind immer passgenau auf einen bestimmten Krankheitserreger ausgerichtet und sind daher höchst effektive Abwehrmechanismen.

Passive Impfungen stellen streng genommen keine Impfungen im eigentlichen Sinne dar, weil sie keine Immunisierung gegen den Krankheitserreger bezwecken, sondern nur zeitbegrenzte Immunität verleihen.

Eingesetzt werden passive Impfungen zum Beispiel in Situationen, in denen ein Kontakt zu einem Krankheitserreger bei fehlendem Impfschutz stattgefunden hat. Damit dein Körper dem Erreger nicht schutzlos ausgeliefert ist, kann eine passive Impfung verabreicht werden und helfen, den Erreger rasch zu eliminieren.

Eine passive Impfung ersetzt keine aktive Schutzimpfung. Wenn die Erkrankung erfolgreich mithilfe einer passiven Impfung bekämpft worden ist, kann die aktive Schutzimpfung entsprechend der Empfehlungen der STIKO nachgeholt bzw. aufgefrischt werden.

Lies mehr wichtige Infos zur Impfung.